Ende März diesen Jahres stellte der Internet-Riese Yahoo sein Kerngeschäft mit Internetwerbung zum Verkauf - heute Montag endet die Frist für potentielle Bieter. Wie die deutschen Netzexperten von chip.de schreiben, ist das Interesse dabei geringer als gedacht.
So werde Google-Mutter Alphabet trotz gegensätzlicher Spekulationen kein Angebot einreichen, und auch Microsoft und Softbank sollen das Interesse an Yahoo verloren haben. Laut dem Businessmagazin «Fortune» bewegt sich die Zahl der eingehenden Angebote sogar lediglich im einstelligen Bereich. Andere Medien berichten von über 40 Bietern für das Web-Geschäft des Google-Rivalen.
Als Favorit wird gemäss übereinstimmenden Berichten der Telekommunikationskonzern Verizon gehandelt, der vor einem Jahr bereits AOL für 4,4 Milliarden Dollar übernahm. Ein weiterer prominenter Interessent soll das Unternehmen Daily Mail & General Trust sein, das die britische Tageszeitung «Daily Mail» herausbringt. Ausserdem unter den möglichen Bietern: Der US-Medienkonzern Time Inc. sowie einige grosse Investmentfirmen.
Wie chip.de weiter berichtet, verlange Yahoo für sein Kerngeschäft noch 10 Milliarden Dollar, allerdings ohne die Beteiligung an Alibaba und Yahoo Japan. Die grosse Gewinnerin eines Verkaufs könnte Yahoo-Chefin Marissa Mayer werden. Sollte sie die Firma verlassen, erhält sie im Falle einer erfolgreichen Akquise 37 Millionen Dollar - andernfalls nur 12 Millionen.
Das US-amerikanische Internetunternehmen Yahoo mit Sitz im kalifornischen Sunnyvale geriet bereits vor Monaten ins Taumeln: Nach einem deftigen Firmenabschreiber im Umfang von 4,46 Milliarden Dollar fuhr der Internetkonzern im vierten Quartal 2015 einen Verlust von 4,43 Milliarden ein und kündigte im Februar 2016 an, rund 15 Prozent seiner Stellen zu streichen.