Das «Bieler Tagblatt» und die Schweizerische Depeschenagentur (SDA) haben den Medien-Award des Vereins Qualität im Journalismus gewonnen. Die Jury zeichnete am Mittwoch beide Medien für innovative Ideen zur Qualitätssicherung aus. Das «Bieler Tagblatt» erhält den Preis für das Projekt «Gemeindemonitoring». Die Zeitung hatte in einer Analyse aus dem Jahr 2006 festgestellt, dass sie über manche Gemeinden gar nicht berichtete, andere Gemeinden dagegen überrepräsentiert waren. Die Zeitung gab in zehn mangelhaft abgedeckten Gemeinden Gegensteuer. Sie baute an diesen Orten das Korrespondentennetz aus und verbesserte die Kommunikation mit den Berichterstattern.
Die Jury zeichnet die Nachrichtenagentur SDA für ihre mehrstufige Dienstkritik aus. Während der Woche werden die Dienste aller Ressorts von den stellvertretenden Chefredaktoren und Ressortleitern im Wechsel begleitet und überwacht. Jeweils am Freitag verfasst der Wochenleiter eine Kritik über die Arbeit der letzten sieben Tage. Dann nimmt ein Gast - in der Regel Kader einer Kundenredaktion - einmal pro Quartal den SDA-Dienst unter die Lupe. In einem Gespräch mit der SDA-Redaktion werden anschliessend Stärken und Schwächen der Agenturarbeit diskutiert.
Der Verein Qualität im Journalismus zeichnet seit 2001 jedes zweite Jahr redaktionelle Initiativen zur Qualitätssicherung mit dem Media-Award aus. Der Jury gehören Sylvia Egli von Matt (MAZ-Direktorin), Marco Färber (ehemaliger Chefredaktor Schweizer Radio DRS), Karl Lüönd (Publizist und Autor), Karin Müller (Moderatorin Schweizer Radio DRS), Stephan Russ-Mohl (Professor für journalistische Praxis und Redaktionsmanagement an der Universität Lugano) und Michael Walther (freischaffender Journalist) an.
Mittwoch
07.11.2007