Der Countdown in den Medien hat bereits begonnen. Mit grossem Interesse rund um die Welt wird darüber berichtet, dass Jeff Bezos diese am 20. Juli verlassen wird. Zumindest für zehn Minuten will der Amazon-Gründer im All verbringen.
Beim ersten bemannten Flug seines Raumfahrtunternehmens Blue Origin will der raffinierte Rechner Bezos auch einen zahlenden Passagier mitnehmen.
Dieser Sitzplatz ist am Samstag für 28 Millionen Dollar an den Meistbietenden verhökert worden. Die Online-Versteigerung für die Mitfluggelegenheit dauerte weniger als zehn Minuten, der Startpreis hatte bei 4,8 Millionen Dollar gelegen. Die Identität des erfolgreichen Bieters wird erst in ein paar Wochen bekannt gegeben.
Bereits bekannt ist, dass sein Bruder Mark Bezos ebenfalls auf der Passagierliste der «New Shepard»-Kapsel steht. Diese soll dann für rund vier Minuten oberhalb der sogenannten Kármán-Linie fliegen. Diese markiert die Grenze zwischen Erdatmosphäre und Weltraum. Nach Angaben von Blue-Origin-Verkaufschefin Ariane Cornell gibt es noch einen vierten Weltraumtouristen bei dem Flug. Auch dessen Identität wurde nicht mitgeteilt.
Jeff Bezos gibt am 5. Juli nach drei Jahrzehnten an der Spitze von Amazon die Leitung des Konzerns an seinen Nachfolger Andy Jassy ab. Er hatte bereits angekündigt, sich künftig stärker auch anderen Projekten widmen zu wollen – darunter eben Blue Origin.
Das Raumfahrtunternehmen möchte künftig auf breiter Basis Touristen kurze Reisen in den Weltraum anbieten. Die Passagierkapsel wird dazu von einer kleinen, wiederverwendbaren Rakete angetrieben, die nach dem Erreichen der Flughöhe getrennt von der Kapsel an Fallschirmen zur Erde zurückkehrt. Der schwerelose Aufenthalt im All wird rund zehn Minuten dauern.
In der gleichen Woche wie die News von der Versteigerung des dritten Schleudersitzes neben Bezos ist auch bekannt geworden, dass Amazon in Deutschland 5'000 neue Mitarbeitende einstellen will. In den Versandzentren soll dabei ein Grundlohn von 12 Euro eingeführt werden, wie das Unternehmen am Freitag in München mitgeteilt hat.
Natürlich gibt es Aufstiegschancen. Nach zwei Jahren soll der Brutto-Stundenlohn künftig bei mindestens 13,52 Euro liegen.
Und der Aufstieg bis ins All? Sollte das zum touristischen Traum eines Amazon-Mitarbeitenden gehören, so müsste er oder sie dazu gemäss Grundlohn 1'916'667 Stunden oder 239'583 Tage arbeiten, um dann zum Dank 10 unbeschwerte Minuten neben dem Ex-Chef Bezos verbringen zu dürfen.