«Wir sind eine Dienstleistungsorganisation», sagte Josefa Haas, Präsidentin der Stiftung Swiss Films, am Jahresbilanzgespräch am Mittwoch gegenüber dem Klein Report. «Die Stiftung soll dafür sorgen, dass die Mittel effizient genutzt werden und so wenig wie möglich Sand ins Getriebe kommt.» Und die Mittel, immerhin 3,5 Millionen Franken im Jahr 2009, wären erfolgreich genutzt worden, versicherte Micha Schiwow und verwies auf die Festivalerfolge Schweizer Filme im Ausland - von «Space Tourists» und «The Sound of Insects» bis «Cleveland Versus Wall Street» (in Cannes). Selbst «Pepperminta» von Pipilotti Rist, in Schweizer Kinos ein grandioser Flop, wurde im Ausland ein Festivalerfolg.
Schiwow plauderte aus dem Nähkästchen und legte Zahlen offen: Für die Filme am Festival in Venedig (mit «Pepperminta») hätte man 38 000 Franken an Kopiekosten und Promotion investiert, in den Film «The Sound of Insects» und seine Festivalauftritte 31 000 Franken, für «Space Tourists» (Sundance Festival) 25 000 Franken. Schiwow, Direktor der Promotionsagentur Swiss Films, verweist nachdrücklich darauf, dass die Verteilung dieser Mittel von der Veranstaltung, also einem Festival, abhinge.
Doch nicht nur Begleitung und Promotion an Festivals ist angesagt, sondern auch die Verleihförderung Schweizer Filme überhaupt im Ausland, die Beratung und Förderung von Filmschaffenden, aber auch die Organisation von Retrospektiven. Dazu trägt auch ein Exportfonds über 300 000 Franken des Bundes bei. 14 Schweizer Filme wurden so im Jahr 2009 erfolgreich und spürbar unterstützt.
Der Schweizer Film hat im Ausland wieder an Gewicht gewonnen. Das drückt sich auch darin aus, dass der Dokumentarfilm «The Sound of Insects» von Peter Liechti den Europäischen Filmpreis Prix Arte 2009 erhielt. Swiss Films bewegt den Schweizer Film - im Ausland getreu dem Motto «Moving Movies». So konnten im letzten Jahr 50 lange und 70 kurze Filme an 37 wichtigen Filmfestivals platziert werden.
Donnerstag
10.06.2010



