Im achten Jahr verbuchte das Animationsfilmfestival Fantoche einen neuen Besucherrekord: Über 33 000 Filmfans strömten vom 7. bis 12. September in die sechs Kinos von Baden (2009: 31 000 Besucher). Insgesamt flimmerten 213 Kurz- und Langfilme aus 38 Ländern über die Leinwände.
Abendfüllende Trickfilme waren begehrt und punktuell früh ausverkauft. Dazu gehörte etwa der wunderbar altmodische, kurlige Film «L`illusioniste» von Sylvain Chomet nach einem Script von Jacques Tati. Von ganz anderem Kaliber ist der pfiffige komödiantische Actiontrickfilm «Fantastic Mr. Fox» von Wes Anderson. Die amerikanisch-britische Koproduktion beschreibt die Taten und Untaten des animalischen Meister Fuchs, seinen Familien- und Gemeinschaftssinn, aber auch drei fiese Rancher, die bestohlen wurden und brutal zurückschlagen. Dass dieser exzellente, amüsante und rasante «Puppenfilm» nicht in unsere Kinos kommen soll (aber bereits als DVD vermarktet wird), ist ein Verlust, wenn nicht gar eine Schande der Produktionsfirma 20th Century Fox. Man beachte den Namen Fox - welche Ironie!
Eine ausserordentliche Entdeckung war auch der düstere schwedische Animationsfilm «Metropia» von Tarik Saleh, der den Köpfen eine unheimliche realistische Dimension verleiht. Eine Underground-Apokalypse der Metropia-Art.
Erfreulich rege und aktiv zeigte sich das einheimische Animationsschaffen. «Schweizer Animationsfilme werden im Augenblick auf höchstem Niveau realisiert - sie sind facetttenreich, künstlerisch inspirierend, inhaltlich interessant und für das Publikum in hohem Masse unterhaltsam», meinte Jurymitglied Andreas Hykade. Zum besten Film des internationalen Wettbewerbs wurde das japanische Werk «In A Pig`s Eye» erkoren, als bester Schweizer Film im nationalen Wettbewerb erwies sich der Beitrag «Miramare» von Michaela Müller.
Montag
13.09.2010




