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Montag
16.12.2002

Deutsche Zeitschriften kosten in Österreich deutlich mehr als in Deutschland. Dies will die Arbeitskammer mit Sitz in Wien nunmehr ändern: sie hat bei der EU-Wettbewerbsbehörde in Brüssel eine entsprechende Beschwerde eingereicht. Das berichtet der Hamburger Informationsdienst new business (http://www.new-business.de). «Ein- und dieselbe Zeitschrift kostet bei uns bis zu 31 Prozent mehr als in Deutschland», kritisiert Johanna Ettl, stellvertretende Direktorin der Arbeitskammer. Für Ettl ist das Argument der deutschen Verlage nicht akzeptabel, wonach für einen Verkauf in Österreich höhere Transportkosten anfallen: Ihrer Auffassung nach ist der Transport von München nach Hamburg teurer als der ins deutlich nähere Salzburg. Nach Berechnungen der Arbeitskammer haben österreichische Konsumenten durch diese Praxis seit dem EU-Beitritt Österreichs fast sechs Millionen Euro zu viel bezahlt. Laut Ettl darf der Preis lediglich drei Prozent höher sein, das entspricht der höheren Mehrwertsteuer.

Bei den Buchpreisen hat die Arbeitskammer schon einmal von der EU-Kommission Recht bekommen. Sollte sie auch dieses Mal mit ihrer Beschwerde Erfolg haben, wird das weitreichende Folgen für die Printbranche haben. Die Arbeitskammer in Österreich vertritt auf gesetzlicher Grundlage - in Zusammenarbeit mit den Gewerkschaften - die sozialen, wirtschaftlichen, beruflichen und kulturellen Interessen der Arbeitnehmer.