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Sonntag
29.12.2002

Der Medienkonzern Bertelsmann hat einem Magazinbericht zufolge Käufer für Teile seines Aktienpakets bei dem angeschlagenen Berliner Internet-Dienstleister Pixelpark gefunden. Damit steigen die Chancen auf ein Comeback des Firmengründers. Nach Informationen des Nachrichtenmagazins «Der Spiegel» reduziere der bisherige Mehrheitsaktionär Bertelsmann seine Anteile von 60 auf 20 Prozent. Neue Gesellschafter werden demnach zu jeweils 20 Prozent der ehemalige Musikmanager und Ex-Universal-Chef Wolf-Dieter Gramatke und Axel Fischer, Eigentümer des Multimedia-Unternehmens Mediacs. Die beiden neuen Aktionäre würden dem Umfeld von Firmengründer Paulus Neef zugerechnet. Die in Potsdam ansässige Mediacs versteht sich als Dienstleister für digitale Medien. Dabei ist sie ihrer Internetseite zufolge seit 1997 auf die Umsetzung audiovisueller Daten ins DVD-Format spezialisiert und damit in Deutschland ein Pionier. Ausser in der Wirtschaft komme die Technik im Unterhaltungssektor zur Anwendung.

Neef war erst unmittelbar vor Weihnachten mit sofortiger Wirkung von seinem Posten als Alleinvorstand entbunden worden. Sein Nachfolger wurde der ehemalige Pixelpark-Aufsichtsratsvorsitzende und Ex-Bertelsmann-Manager Jürgen Richter. Zuvor hatten sich Neef und Richter über den Sanierungskurs für das verlustreiche Unternehmen zerstritten. Bertelsmann hat bereits mehr als 63 Mio. Euro in Pixelpark gesteckt. Die veränderte Aktionärsstruktur eröffnet nach Angaben des «Spiegels» Chancen für Neef und die Privatbank Sal. Oppenheim, die derzeit die Stimmrechte für dessen 17,7-Prozent-Anteil hält, mit neuen Partnern das Comeback des Firmengründers einzufädeln. - Mehr dazu: Pixelpark entlässt definitiv 150 Mitarbeiter