Der deutsche Bertelsmann-Verlag (RTL Group, Random House, Gruner + Jahr, usw.) in Gütersloh will zurück ins Geschäft mit Musikrechten. Am Mittwoch hat das Unternehmen bekannt gegeben, dass es mit der Vermögensverwaltungsfirma Kohlberg Kravis Roberts & Co. L.P. (KKR) ein Joint Venture unter dem Namen BMG gegründet hat. «Ziel der Partnerschaft ist der Aufbau eines globalen Musikrechtevermarkters», heisst es in der Bertelsmann-Mitteilung. Nach der Eigenkapitaleinlage von KKR wird Bertelsmann 49 Prozent an dem Joint Venture halten und weiterhin das Management mit dem derzeitigen CEO von BMG Rights Management, Hartwig Masuch, stellen. KKR wird 51 Prozent des Gemeinschaftsunternehmens übernehmen.
«Das künftige BMG-Geschäftsmodell dreht dem klassischen Musikverlags-Business den Rücken, die Firma will als Dienstleister mit Lizenz- und Rechteverwertung absahnen», schreibt dazu der Informationsdienst Kress. BMG lizenziere und verwalte als Künstlervertreter die Urheberrechte an deren Musikstücken - beispielsweise für Konzertübertragungen oder deren Verwendung in TV-, Werbe-, oder Filmproduktionen.
Laut der «Frankfurter Allgemeinen Zeitung» will KKR (auch Miteigentümer an der ProSiebenSat.1 Media AG) rund 250 Mio. Euro an Eigenkapital in das Joint Venture einbringen und bis zu einer halben Milliarde Euro an den Finanzmärkten auftreiben. «Bertelsmann sitzt auf einem Berg Schulden und fährt derzeit ein striktes Sparprogramm - ohne Geldgeber KKR wäre BMG kaum denkbar», schreibt das Blatt.
Mittwoch
08.07.2009



