Das internationale Medienunternehmen Bertelsmann mit Hauptsitz im deutschen Gütersloh hat am Montag bekannt gegeben, es habe im ersten Halbjahr 2009 einen von 7,7 (1. Halbjahr 2008) auf 7,2 Milliarden Euro gesunkenen Umsatz erwirtschaftet. Das Operating Ebit (Konzernergebnis vor Zinsen und Steuern) sei im gleichen Zeitraum von 685 auf 475 Millionen Euro gesunken. «Aufgrund hoher Sondereinflüsse ergab sich ein Konzernergebnis in Höhe von -333 Mio. Euro (1. Halbjahr 2008: 372 Mio. Euro)», schreibt Bertelsmann weiter. Die Firma habe zum Halbjahr «allen erkennbaren bilanziellen Risiken für das Gesamtjahr 2009 Rechnung getragen und in einigen Bereichen nicht cash-wirksame Wertberichtigungen vorgenommen», heisst es in der Mitteilung. Bertelsmann hat auch mit Stellenstreichungen auf den Geschäftsrückgang reagiert. Am 30. Juni waren weltweit noch 103 452 Mitarbeitende für den Konzern tätig und damit etwa 3700 Mitarbeitende weniger als am 31. Dezember 2008.
Trotz des schlechten Konzernergebnisses schreibt Bertelsmann, es sei mit einem konzernweiten Kosten- und Effizienzprogramm gelungen, «die Auswirkungen der globalen Wirtschaftskrise deutlich abfedern zu können». Der Einbruch der Werbemärkte und die Konsumzurückhaltung in vielen Ländern seien «erwartungsgemäss» gesunken. «Die eingeleiteten Massnahmen zur Stabilisierung der Kerngeschäfte entfalteten aber in allen Unternehmensbereichen erste positive Wirkung», heisst es weiter. «Der volle Ergebniseffekt wird im zweiten Halbjahr eintreten. Positive Impulse kommen auch aus dem Dienstleistungsbereich, der angesichts des steigenden Effizienzdrucks in vielen Unternehmen vermehrt Outsourcing-Nachfragen verzeichnet».
«Unsere strikte Kostendisziplin beginnt sich auszuzahlen. Jeder Bereich einschliesslich der Konzernzentrale hat konsequent alle Kosten und Strukturen auf den Prüfstand gestellt. Die Massnahmenpakete, die im Zuge dieses Programms geschnürt wurden, zeichnen sich durch eine grosse Bandbreite aus, und sie werden allein in diesem Jahr Einsparungen von mehr als 900 Mio. Euro bringen», erklärte der Vorstandsvorsitzende der Bertelsmann AG, Hartmut Ostrowski. «Wir steuern den werbebedingten Umsatzrückgängen entschlossen entgegen. Oberste Priorität hat es für uns derzeit, die bestehenden Geschäfte zu stabilisieren, die Liquidität zu schonen und das Ergebnis zu sichern. Damit werden wir das Unternehmen kontinuierlich weiterentwickeln und die Voraussetzungen für künftiges Wachstum schaffen.»
Montag
31.08.2009



