Die bernische Filmförderung geht neue Wege. Mit dem bisherigen Regie-Werkbeitrag von 20 000 Franken sei man ins Abseits geraten, sagte der Präsident der Kommission für Foto und Film, Peter von Gunten. Geplant war mit dem Beitrag ein unkonventionelles Kurzfilmprojekt zu ermöglichen oder die Realisierung eines Films mit innovativem Charakter zu erleichtern. Oft seien aber zu grosse Projekte angegangen worden, so dass sich der Beitrag letztlich als nicht adäquat erwies. Neu will man nun erfolgsversprechenden Filmautorinnen und -autoren, die beispielsweise bei einer Preisvergabe knapp gescheitert sind, im vornherein einen Beitrag von 10 000 Franken an ihr nächstes Projekt zusichern. Von Gunten verspricht sich von der Änderung eine Verbesserung für beide Seiten. Der Beitrag könne zum Beispiel den Weg für einen Produktionsbeitrag des Kantons oder Bundes freimachen, der dafür insgesamt eine halbe Million aufwendet. Mit der zweiten Hälfte des bisherigen Werkbeitrags will die Kommission die Aufführungschancen für kulturell anspruchsvolle Filme fördern, die bereits im «normalen» Kino neben einem Hauptfilm zur nicht idealen Vorabendzeit um 18.30 Uhr gelaufen sind. Die Kommission will die Kino-Mietkosten von 300 Franken pro Abend übernehmen. Von Gunten denkt als Aufführungsorte, nach dem Konkurs von Kellerkino und Cosmos, ans Kino im Kunstmuseum oder in der Reithalle. Das Experiment soll vorerst während zwei Jahren durchgeführt werden.
Dienstag
05.02.2002