Gerüchte machten schon länger die Runde, doch offiziell war nichts, bis verschiedene Medien am Wochenende über einen geplanten Wechsel in der Clubführung beim FC Basel berichteten.
Der Präsident Bernhard Heusler (seit 2012 im Amt) und der Sportchef Georg Heitz würden den Fussball-Club im Sommer an ein neues Management übergeben wollen. Der FC Basel sah sich nach den verschiedenen Meldungen gezwungen, dazu Stellung zu nehmen und verschickte eine Medienmitteilung: «Die Führung der FC Basel 1893 AG nimmt hiermit Stellung zu aktuellen Medienberichten, die sich mit der Zukunftsgestaltung des Clubs befassen.
An der ordentlichen Generalversammlung vom 18. Juni 2016 hatte Präsident Bernhard Heusler alle interessierten Personen oder Gruppierungen eingeladen, Anregungen, Ideen oder konkrete Konzepte zur Zukunftsgestaltung des FCB einzureichen, die vor allem auch die Zusammensetzung einer neuen Führung beinhalten sollten.»
«In einem nächsten Schritt, so sah es die Planung im vergangenen Sommer vor, würden realistische Vorschläge einem vom FCB unabhängigen Gremium zur externen Prüfung vorgelegt und im Falle einer positiven Bewertung dieser Begutachter zur Abstimmung an einer ausserordentlichen Mitgliederversammlung gebracht werden», so der FC Basel weiter.
«Seit geraumer Zeit wird nun aber an einem konkreten Konzept von Basler Exponenten gearbeitet; dieses Projekt ist mittlerweile so weit vorangeschritten, dass es dem unabhängigen Gremium im optimalen Fall im März 2017 zur Beurteilung unterbreitet werden kann. Der FCB bestätigt dabei, dass dieses Modell auch einen personellen Wechsel der Inhaberschaft und Clubleitung per Juni 2017 vorsieht. Sollte das Konzept von der externen Kommission als wünschenswert und machbar beurteilt werden, würde es zeitnah an einer ausserordentlichen Versammlung den Mitgliedern zur Abstimmung präsentiert. Bei positivem Ergebnis sollen an der ordentlichen Generalversammlung am 9. Juni 2017 der Wechsel und die Übergabe der Geschäfte juristisch und operativ vollzogen werden», so der Schweizer Fussball-Traditionsclub abschliessend.
Für «Blick» ist jetzt schon klar, dass der neue starke Mann beim FC Basel Bernhard Burgener heisst, und so wurde er am Montag gleich als neuer FCB-Boss auf die Titelseite gehievt. Der Basler Filmproduzent und Medienmanager ist den Lesern und Leserinnen vom Klein Report seit längerem vor allem als mächtiger und streitbarer Teilhaber von Constantin Medien bekannt.
Bernhard Burgener ist neben dem «Joggeli» aufgewachsen, besitzt eine Loge im St.-Jakob-Park und darf sich als Freund von FCB-Legende Karl Odermatt bezeichnen.
Aber nicht nur das. Auch mit Gigi Oeri, der mächtigen, millionenschweren Frau hinter dem FC Basel, ist Burgener befreundet.
So gut, dass sie den Film «Das Parfum» des verstorbenen Bernd Eichinger und Bernhard Burgener 2006 mit einem zweistelligen Millionenbetrag finanzierte. Unter Freunden hilft man sich.
Burgeners Weg an die Spitze des FC Basel scheint frei zu sein. Will er tatsächlich neuer FCB-Präsident werden, muss er allerdings aus dem Verwaltungsrat der Highlight-Tochter Team, die für die Uefa seit Jahren sehr erfolgreich die Champions League vermarktet, ausscheiden. Das sollte kein Problem sein.
Und auch die Übernahme des Aktienpaktes von Bernhard Heusler, er besitzt 44,2 Prozent an der FCB Holding, sollte kein Problem sein. Dafür muss Burgener laut der «Neue Zürcher Zeitung» einen siebenstelligen Betrag aufwerfen. Neuer Sportchef soll Marco Streller werden. Er hat jahrelang für den FC Basel gespielt und geniesst grosse Sympathie bem Club und bei den Fans.
Es läuft also alles auf das neue Duo Burgener/Streller hinaus. Nur einer passt dann nicht mehr so richtig ins Konzept: FCB-Trainer Urs Fischer. «Nur gut, läuft im Sommer sein Vertrag aus. Denn mit Streller als Sportchef hat Fischer keine Zukunft mehr beim FC Basel», so ein Insider zum Klein Report.