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Mittwoch
05.05.2010

Die Berner Stiftung für Radio und Fernsehen zeichnet in diesem Jahr eine Fernseh- und zwei Radiosendungen aus: Die Jury hatte zwölf Radio- und zehn Fernsehsendungen zu beurteilen. Den Hauptpreis erhält die Fernsehjournalistin Meili Dschen. Die anderen beiden Preise gehen an die Autoren Hans-Peter von Peschke und Peter Maurer für Sendungen auf Schweizer Radio DRS 1.

Den mit 5000 Franken dotierte RGB-Preis der SRG idée suisse Bern Freiburg Wallis erhält die Fernsehjournalistin Meili Dschen. Mit ihrem Fernsehbeitrag wider das Vergessen über den Mord am jüdischen
Berner Viehhändler Arthur Bloch im Jahr 1942 in Payerne hat sie ein dunkles Kapitel der Waadtländer Geschichte dokumentiert. Anlass für den im Kulturplatz des Schweizer Fernsehens SF ausgestrahlten Beitrags war der Roman des Schriftstellers Jacques Chessez «Un Juif pour l`exemple», der beidseits des Röstigrabens für Aufsehen und Schlagzeilen sorgte. Mit dem Preis an Meili Dschen ehrt die Berner Stiftung für Radio und Fernsehen indirekt und posthum auch den Autor Jacques Chessez, der im Oktober letzten Jahres auf der Bühne in Yverdon tot zusammengebrochen ist. Er hat mit seinem Roman einen wichtigen Beitrag zum Verständnis zwischen Romands und Deutschschweizern geleistet.

Mit dem Radiopreis 2010 in der Höhe von 4000 Franken wird der langjährige Radiojournalist Hans-Peter von Peschke ausgezeichnet. Im Doppelpunkt Forum vom 30. Juni 2009 hat er mit seiner Sendung «Hirnschlag» ein Thema radiophonisch aufgearbeitet, das bewegt und betroffen macht. Von Peschke kennt das Thema aus eigener Erfahrung - ein Schicksal, das jährlich 12 000 Menschen in der Schweiz ereilt. Im Feature verbinde der Autor die Erfahrungen mit seinem Hirnschlag mit seinem beruflichen Können als ausgezeichneter und bereits mehrmals preisgekrönter Journalist und Autor, heisst es in der Begründung der Jury. Vom ersten Wort bis zum letzten Ton fesselt er damit die Zuhörerinnen und Zuhörer.

Der Preis von 3000 Franken für den besten tagesaktuellen Beitrag geht an den Radiojournalisten Peter Maurer für seine Reportage von einer Veranstaltung der EVP aus Grosshöchstetten kurz vor der Abstimmung über das Minarettverbot. In diesem aktuellen Beitrag für das Mittagsmagazin Rendez-vous von Schweizer Radio DRS 1 hat Maurer die pointierten Originaltöne dramaturgisch geschickt zu einem eindrücklichen Tondokument verarbeitet, das im Nachhinein eine Begründung für das klare Ja des Schweizer Volkes zum Minarettverbot liefert.

Die Berner Stiftung für Radio und Fernsehen zeichnet jedes Jahr Radio- und Fernsehsendungen aus, die Themen aus den Kantonen Bern, Freiburg und Wallis in besonderer Qualität behandeln oder einen wichtigen Beitrag zum Verständnis zwischen der Deutschschweiz und der Romandie leisten.