Medienmogul Silvio Berlusconi startet eine Offensive, um den drohenden Lizenzentzug für einen seiner drei Fernsehkanäle abzuwenden. Denn sein Sender Rete 4 müsste nach der Rückweisung des Mediengesetzes durch Staatschef Ciampi in einen Satellitensender umgewandelt werden. Nach einem höchstgerichtlichen Urteil darf der Sender spätestens ab 1. Januar nicht mehr Programme ausstrahlen, die mit der Hausantenne empfangen werden können, sondern nur noch über Satelliten-Frequenzen senden. In einer Presseaussendung betonte die TV-Gesellschaft, sie vertraue in die «Vernunft» der Politik und der italienischen Institutionen. In acht Werktagen müsse man eine Lösung zur Rettung von Rete 4 finden, andernfalls drohe die Sperrung des TV-Kanals.
Nach Angaben von Mediaset seien über 1000 Arbeitsplätze gefährdet, sollte Rete 4 die Lizenz entzogen werden. Wegen der Unsicherheit um die Zukunft des TV-Kanals gerieten die Aktienkurse der Fernsehgesellschaft an der Mailänder Börse stark unter Druck. In einem fünfseitigen Dokument hatte Staatspräsident Carlo Azeglio Ciampi das Parlament am Montagabend aufgefordert, den Inhalt des Gesetzes neu zu überprüfen. «Wir sind bereits an der Arbeit, um eine Lösung zu finden», versicherte Telekommunikationsminister Maurizio Gasparri, Verfasser der Medienreform. Was bisher geschah auf einen Blick im Archiv unter dem Stichwort: Berlusconi
Mittwoch
17.12.2003