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Mittwoch
06.12.2000

Der italienische Oppositionschef und Medienunternehmer Silvio Berlusconi hat am Mittwoch im Prozess gegen zwei Mitarbeiter seiner Mediengruppe Fininvest die Aussage verweigert. Diese werden der falschen Aussage beschuldigt. Sie hatten im Rahmen eines Korruptionsprozesses gegen Berlusconi behauptet, dass dieser während seiner Amtszeit als Regierungschef im Jahr 1994 den Steuerberater der Fininvest, Massimo Maria Berruti, niemals im Regierungssitz in Rom getroffen hätte. Gemäss den Mailänder Korruptionsermittlern hatten die beiden Mitarbeiter jedoch vor Gericht gelogen, um Berlusconi zu schützen. Die Ermittler kamen zum Schluss, dass Berlusconi den Steuerberater getroffen hatte, um Massnahmen zu diskutieren, wie die Steuerkontrollen der Finanzpolizei gegen die Fininvest irregeleitet werden könnten. Im Mai war Berlusconi noch freigesprochen worden, die
Steuerpolizei bestochen zu haben. In erster Instanz war er 1998 zu zwei Jahren und neun Monaten Haft verurteilt worden.