Das deutsche Kartellamt hat die von der Verlagsgruppe Holtzbrinck geplante Übernahme der «Berliner Zeitung» vorerst gestoppt. Da dem Unternehmen bereits der «Tagesspiegel» gehöre, entstünde eine marktbeherrschende Stellung. Vor einer endgültigen Entscheidung des Kartellamts, das bis zum 15. Dezember Zeit hat, hat der Verlag bis zum 4. Dezember noch Gelegenheit für eine Stellungnahme oder einen neuen Vorschlag zum Übernahmekonzept. Nach Einschätzung des Kartellamts führt der für rund 200 Millionen Euro geplante Erwerb des Berliner Verlag KG (unter anderem «Berliner Zeitung», «Berliner Kurier» und Stadtillustrierte «Tip») zur Entstehung einer marktbeherrschenden Stellung auf dem Lesermarkt für regionale Abo-Zeitungen in Berlin und auch dem dortigen Markt für Stadtillustrierte. Holtzbrinck wäre laut Kartellamt nach dem Zusammenschluss mit 61,4 Prozent Marktanteil von «Tagesspiegel» (26,7 Prozent) und «Berliner Zeitung» (34,7 Prozent) mit grossem Abstand Marktführer. Der Konkurrent, der Axel Springer Verlag, komme mit der «Berliner Morgenpost» (32,9 Prozent) nur auf etwa die Hälfte. - Mehr dazu: Holtzbrinck: TV gegen Zeitungsgruppe und Holtzbrinck trennt sich vom Bildungshaus
Freitag
22.11.2002