Die Berliner Love-Parade, ursprünglich das Vorbild der Zürcher Streetparade, hat laut einem Bericht der «Berliner Morgenpost» ernsthafte finanzielle Probleme und steht möglicherweise vor dem Aus. Das Blatt zitiert in seiner Freitagausgabe den Geschäftsführer der Love-Parade GmbH, Fabian Lenz: Er suche noch dringend den «richtig grossen Sponsor». Die Entscheidung über die Durchführung falle in den nächsten vier Wochen. «Wenn bis dahin die Finanzierung nicht gesichert ist, müssen wir die Veranstaltung absagen», sagte Lenz laut der «Mopo».
«Das scheint eine sehr schwierige Situation zu sein», sagte dazu Marketingchef Martin Schorno von der Zürcher Streetparade. Er habe gar keine derartigen Probleme, betonte er am Freitag gegenüber dem Klein Report. Ganz offensichtlich haben sich die beiden Gross-Techno-Anlässe auseinander entwickelt: «Berlin ist eher ein monotoner Umzug und verströmt mit dem Bierverkauf eine Bierfeststimmung», charakterisiert Schorno die «Konkurrenz» an der Spree. Dagegen gehört zur Zürcher Streetparade eine gelöste und fröhliche Stimmung ohne die geringsten Aggressionen.
«Wir haben auch keinen Streit mit den Behörden, und die Sponsoren sind zum Teil schon seit Jahren dabei», hob Schorno hervor. Der Umgang in Zürich mit den Sponsoren sei besser, unterstrich er: «Wir haben mehr gegeben als genommen, und auch das Budget ist mit 1,2 Millionen Franken seit vier Jahren auf dem gleichen Niveau.» Trotz der akuten Kriegsgefahr habe er «keine Schiss», dass die Streetparade gefährdet sein könne. Schorno wörtlich: «Die Firmen haben Vertrauen in uns, weil wir immer seriös gearbeitet haben.» Jetzt muss er nur noch dafür sorgen, dass dieses Jahr besseres und wärmeres Wetter herrscht als im Jahr 2002 - so wie in den neun Jahren vorher.
Freitag
14.02.2003