Vorwürfe gegen Burdas «Bunte»: So berichtet der «Stern» in der neuesten Ausgabe über Spitzel-Aktionen der Berliner Agentur CMK gegen Polit-Promis - mit dem People-Heft als Auftraggeber im Rücken. So seien die Berliner Rechercheure Ex-SPD-Chef Franz Müntefering und seiner Ehefrau Michelle Schumann sowie dem Linke-Frontmann Oskar Lafontaine mit dubiosen Methoden auf den Pelz gerückt. Auch CSU-Parteichef Horst Seehofer sei Opfer der Späher geworden, so schreibt der «Stern» weiter.
Ergebnis der Aktion sei ein «Bunte»-Beitrag vom Mai 2009 über die frische Liaison Müntefering/Schumann. Die Hamburger Illustrierte beruft sich dabei auf interne CMK-Unterlagen. Die Methoden der Firma erinnerten an die von Privatermittlern: So sollen die CMK-Agenten u. a. den Briefkasten von Schumann präpariert und bei «Münte» einen Melder unter die Fussmatte gepackt haben - von einer Observations-Wohnung gegenüber sei die Rede.
Den Auftrag um Oskar Lafontaine habe CMK 2008 intern unter dem Arbeitstitel «Scarface» geführt, in Anspielung auf dessen Narbe am Hals, die der Politiker seit dem Messerattentat 1990 hat. Anlass der Recherche war offenbar das angebliche Verhältnis Lafontaines mit der «Linke»-Schönheit Sarah Wagenknecht. Die Agentur CMK zeigt sich keiner Schuld bewusst: «Unsere Recherchemethoden bewegen sich stets im Bereich des presse- und standesrechtlich Zulässigen», gaben die Ermittler in der Illustrierten «Stern» zu Protokoll. Die Firma trete als Foto- und Rechercheagentur auf, sei bei den Behörden aber als Detektei gemeldet.
Auch «Bunte»-Chefin Patricia Riekel rechtfertigt sich: Zwar habe das Blatt CMK mit Recherchen über das Privatleben von Politikern betraut, wie Riekel gegenüber dem «Stern» bestätigte, «aber unlautere Methoden sind uns nicht bekannt».
Mittwoch
24.02.2010



