Für die Jury der Internationalen Filmfestspiele Berlin war «On Body and Soul» der beste Film. Die ungarische Regisseurin Ildikó Enyedi erzählt darin eine seltsame, schöne Liebesgeschichte zwischen zwei schüchternen Mitarbeitern eines Schlachthofes in Budapest.
«Teströl és lélekröl», wie der Film im ungarischen Original heisst, war der absolute Liebling der Juroren. Er erhielt nicht nur den Goldenen Bären der Internationalen Jury unter dem Vorsitz von «Basic Instinct»-Regisseur Paul Verhoeven. Auch die Kirche (Preis der ökumenischen Jury) und die Kritiker (Fipresci-Preis) zeichneten ihn aus. Und honorierten so das bildgewaltigste und eigenwilligste Werk der diesjährigen Berlinale.
Der Grosse Preis der Jury ging an den Film «Felicité», der eine Sängerin im kongolesischen Kinshasa porträtiert. Dafür gab es einen Silbernen Bären an den französisch-senegalesischen Regisseur Alain Gomis.
Den Alfred-Bauer-Preis für einen Film, der neue Perspektiven eröffnet, vergab die Jury an «Pokot» von Agnieszka Holland, einem subversiven Krimi, der an der polnisch-tschechischen Grenze spielt.
Mit den Schauspieler-Bären wurden bei der Berlinale zudem der Österreicher Georg Friedrich und die Südkoreanerin Kim Min-hee geehrt.
Der finnische Kultregisseur Aki Kaurismäki erhielt schliesslich für sein als Bären-Favorit gehandeltes Flüchtlingsdrama «Die andere Seite der Hoffnung» den Preis für die beste Regie.