Der argentinische Filmemacher Fernando Solanas («El Sur») ist am Dienstagabend mit dem Goldenen Ehrenbären der Berlinale ausgezeichnet worden. Der Regisseur wurde damit von den 54. Internationalen Filmfestspielen Berlin für sein mutiges Lebenswerk geehrt. Seit mehr als 30 Jahren betrachtet der 67-Jährige die politische und soziale Realität seines Heimatlandes Argentinien mit den Mitteln des Kinos. Solanas schuf 1967 mit seinem Spielfilmdebüt «La Hora de los hornos» (Die Stunde der Hochöfen) einen Klassiker des politischen Dokumentarfilms. Die Repressionen während der Militärdiktatur in Argentinien zwangen den Regisseur Mitte der 70er Jahre ins Exil nach Paris. In dieser Zeit entstand unter anderem «Le regard des autres» (Der Blick der anderen). Mitte der 80er Jahre kehrte Solanas nach Argentinien zurück. Dort setzte er mit den Filmen «El Sur» (Der Süden), «El Viaje» (Die Reise) und «La Nube» (Die Wolke) seine Auseinandersetzung mit Argentinien und Lateinamerika fort. Er erhielt Preise unter anderem in Cannes und Venedig.
Auf der Berlinale stellte Solanas seinen Dokumentarfilm «Memoria del saqueo» (Geschichte einer Plünderung) vor. Der Film handelt von der Zeit zwischen dem Ende der Militärdiktatur 1983 und dem Sturz des Präsidenten Fernando de la Rua kurz vor Weihnachten 2001.
Der rumänische Kurzfilm «Eine Stange Kent und ein Päckchen Kaffee» (Un cartus de Kent si un pachet de cafea) von Cristi Puiu ist als bester Kurzfilm der Berlinale am Dienstag mit einem Goldenen Bären ausgezeichnet worden. Der Film schildert die Begegnung eines Älteren mit einem jungen Mann in einem Restaurant in Bukarest. Ausserdem gewann er den mit 2000 Euro dotierten «Prix UIP Berlin», der unter anderem von der Europäischen Filmakademie und der Berlinale vergeben wird.
Dienstag
10.02.2004