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Dienstag
20.08.2002

Aufatmen bei «Premiere»: Der deutsche Pay-TV-Sender hat mit der Filmtochter des französisch-amerikanischen Medienkonzerns Vivendi Universal einen langfristigen Vertrag abgeschlossen für Kinohits wie «Gladiator», «Erin Brokovich» und «Die Rückkehr der Mumie». Universal ist nach Dreamworks (Steven Spielberg) und Fox (Rupert Murdoch) das dritte Hollywood-Studio, das sich mit «Premiere» einigt. Auch ein Vertrag mit dem Hollywood-Studio Paramount soll in greifbare Nähe gerückt sein. Damit ist Brancheninsidern zufolge der Fortbestand der Kanäle «Studio Universal» und «13th Street» auf «Premiere» garantiert. Die Programmhoheit liege bei Universal. «Studio Universal» hat derzeit 2,4 Millionen Abonnenten. Mit dem Vertrag zwischen «Premiere» und Universal sind die jahrelangen Streitigkeiten über Filmlieferungen beendet. Allerdings will Universal an der bei einem US-Gericht hängigen Klage gegen die insolvente Kirch Media wegen nicht bezahlter Rechnungen festhalten.

Kopfzerbrechen macht dem finanziell angeschlagenen Pay TV-Sender hingegen noch immer die Investorensuche, wie die «Frankfurter Allgemeine» (FAZ) am Dienstag berichtet. So werde die neue stabile Gesellschafterstruktur voraussichtlich erst bis zum Jahresende «oder auch später» zu Stande kommen. Ende Juli hatte sich «Premiere»-Chef Georg Kofler noch zuversichtlich gezeigt, «bis zum Herbst» Investoren zu finden. Die Verzögerung könnte jetzt «Premiere» in Bedrängnis bringen, weil ein von der Bayerischen Landesbank und der HypoVereinsbank Ende Juni gewährter Kredit von 100 Mio. Euro nach früheren Angaben die Finanzierung lediglich bis zum Herbst sichere, so der Nachrichtendienst ddp. Kofler sagte der FAZ, das Unternehmen sei darauf vorbereitet, «eine gewisse Wartezeit» mit einem straffen Liquiditätsmanagement und «einigen guten Gedanken» zu überbrücken. Dass zusätzlich weitere Kredite von den Banken genötigt werden, schloss er den Angaben zufolge nicht aus. Mehr dazu: Premiere mit Hollywood Majors, Premiere-Sanierung: Programmkosten halbieren