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Freitag
03.05.2002

NTL, die hochverschuldete Muttergesellschaft der Schweizer Kabelnetzbetreiberin Cablecom, hat sich mit den Banken auf einen Rekapitalisierungsplan geeinigt. Das Überleben von Cablecom ist damit gesichert. Zu einem Stellenabbau kommt es nicht. Laut Angaben von NTL gaben die Gläubigerbanken und der Hauptaktionär France Telecom ihre Zustimmung für den geplanten Schulden-in-Aktien-Tausch. Der britische Kabelkonzern hatte Mitte April einen Sanierungsplan vorgelegt und angekündigt, dass die Gläubiger einen Teil der Schulden im Wert von 10,6 Mrd. Dollar in Form von NTL-Aktien erhalten werden. Ausserdem bekomme NTL 500 Mio. Dollar Finanzierungshilfe, teilte das Unternehmen am Donnerstagabend (Ortszeit) in New York mit. Auch ein Plan für «fortgesetzte Geldflüsse» an Cablecom werde im Laufe der Woche umgesetzt. Cablecom-Chef Rudolf Fischer sorgte am 21. April für Unruhe, als er die Beantragung der Nachlassstundung ankündigte, falls die Banken ihre Kredite im Umfang von 3,5 Mrd. Franken nicht bis Ende April bestätigen würden. Die Frist war ohne Resultate verstrichen. Als nächstes beantragt NTL Gläubigerschutz nach Kapitel 11 des US-Rechts. Der Antrag werde am 6. Mai eingereicht, teilte der Konzern mit. Die laufenden Geschäfte würden ohne Unterbruch weitergehen. NTL deckt mit seinem Breitband-Glasfaserkabelnetz nahezu die Hälfte Grossbritanniens ab. Mehr zu NTL: Cablecom übernimmt Strukturen der NTL