Die Idee ist garantiert schon durch verschiedene Köpfe gegangen. Jetzt ist das Vorhaben zum ersten Mal öffentlich ausgesprochen worden. Wie die Fachzeitschrift «New Musical Express» meldet, soll das Ende der Coronavirus-Pandemie mit europaweiten Livekonzerten im Stil des legendären Benefiz «Live Aid» gefeiert werden.
Der Plan ist bei einem Treffen der EU-Kulturminister verkündet worden. Eingebracht wurde der Vorschlag von Catherine Martin, der irischen Ministerin für Tourismus, Sport, Kultur und Medien.
Wie die Zeitung «The Irish Mirror» schreibt, denkt die Ministerin daran, dass die Konzerte zeitgleich in mehreren europäischen Städten stattfinden sollen, wenn dann das Ende der Pandemie offiziell verkündet wird. Ein Datum kann natürlich noch nicht festgelegt werden. Klar scheint aber, dass alle Events als Openair stattfinden sollen.
Bei Treffen der EU-Minister habe das Projekt «a warm reception» gefunden. Nur Friede, Freude, Eierkuchen wollte die Runde aber noch nicht zeigen. Da England aus der EU ausgebrochen sei, werde man keine Zusammenarbeit mit dem abtrünnigen Land suchen. Ob das bei den vielen englischen Superstars im Musik-Business realistisch bleibt, wird hinter vorgehaltenen Masken wohl noch ein paar Diskussionen auslösen.
Das originale «Live Aid»-Konzert, organisiert von Bob Geldof und Midge Ure, hat im Juli 1985 in London und gleichzeitig Philadelphia stattgefunden. Der Nachfolge-Event von «Band Aid» wurde zum grössten Rockkonzert der Geschichte mit 1,5 Milliarden Menschen vor dem Fernseher und dem Radio weltweit.
Der Erlös von über 183 Millionen (heutiger) Euro ist gegen den Hunger in Afrika eingesetzt worden. 20 Jahre später wurde ein Revival gleichzeitig in London, Paris, Berlin, Rom, Philadelphia, Moskau und anderen Orten gefeiert.