Die Gesellschaft driftet auseinander – das ist das Fazit, das der «Beobachter» aus einem neu ins Leben gerufenen Umfrageformat zieht.
Dabei wurden 5‛500 Personen dazu befragt, was sie als ungerecht empfinden. Besonders oft genannt wurde, dass straffällige Ausländer zu selten ausgeschafft werden.
Gemäss dem am Freitag in dem Ringier-Titel publizierten «Gerechtigkeits-Barometer» sorgte in gleichem Mass für Unmut, dass die Löhne je länger, je weniger mit den steigenden Lebenshaltungskosten mithalten.
Insgesamt fällt die Einschätzung nicht nur düster aus. Eine knappe Mehrheit der Befragten beurteilt das Leben in der Schweiz grundsätzlich als sehr oder eher gerecht.
Auf breiter Ebene sichtbar ist eine Unzufriedenheit mit Staat, Politik und Wirtschaft – das Vertrauen darauf, dass die Elite zum Wohl der Allgemeinheit handelt, schwindet.
«Im Gesamtbild zeigt sich ein Auseinanderdriften der Gesellschaft», prophezeit der «Beobachter». «Der soziale Kitt bröckelt.»
Entwickelt wurde die neue Umfrage in Kooperation mit Coop Rechtsschutz. Um Entwicklungen aufzuzeigen, wird das «Gerechtigkeits-Barometer» künftig jährlich wiederholt. Verantwortlich ist das Meinungsforschungsinstitut GFS Bern.
