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Freitag
10.08.2001

Der massive Rückgang der Werbeeinnahmen in der Schweiz und die völlig unbefriedigenden Rahmenbedingungen zwingen den Privatsender Tele24 der Belcom-Gruppe einen massiven Personalabbau vorzunehmen. «Obwohl wir bereits heute mit einem im Vergleich zur SRG äusserst tiefen Budget arbeiten, müssen wir nun diese Kosten nochmals massiv reduzieren, um unseren TV-Sendebetrieb angesichts der hohen monatlichen Verluste aufrecht erhalten zu können», heisst es in der Mitteilung vom Freitag. Gleichzeitig werde sich die Belcom AG bemühen, die Besitzverhältnisse der Gruppe neu so zu gestalten, dass eine Basis für eine langfristige dauerhafte Lösung gegeben sei. Im Vordergrund stünde dabei die Suche nach Synergie-Effekten. Von den 182 beschäftigten Mitarbeitern sollen noch im August 55 bis 80 Personen entlassen werden. Darin inbegriffen seien begrenzte personelle Reduktionen in der Belcom AG, bei Radio24 und Radio24 Plus. Verschiedene Modelle für den künftigen Sendebetrieb stünden in Prüfung. Der definitive Entscheid werde Ende August fallen. Diese Massnahmen erfolgten nach sehr eingehender Beurteilung der wirtschaftlichen Situation, die sich «trotz einer steigenden Beliebtheit der Sendungen mit markant höheren Ratings und einem höheren Marktanteil in den letzten Monaten in gravierender Weise verschlechtert» habe. In der Mitteilung werden erneut die Aussagen von Bundesrat Moritz Leuenberger angesprochen, der sich «im Hinblick auf das neue Radio- und Fernsehgesetz an einer vielfältigen TV-Landschaft uninteressiert gezeigt» und sich allein für eine starke SRG SSR idée suisse ausgesprochen habe. Tele24 sei «die einzige inländische Informationsalternative zur SRG». Ohne Tele24 würde ein Rückfall ins Inlandinformations-Monopolzeitalter stattfinden.