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Montag
12.01.2015

Medien / Publizistik

Der Verkauf des «Winterthurer Stadtanzeigers» von der Tamedia an die Zürcher Oberland Medien ist rasch abgelaufen. «Anfang Oktober erhielten wir eine Anfrage seitens Tamedia, ob wir Interesse am `Winterthurer Stadtanzeiger` hätten», sagte Peter Edelmann, Vorsitzender der Geschäftsleitung des Medienhauses mit Sitz in Wetzikon, dem Klein Report.

Für den Verkauf des Lokalanzeigers gab es laut Tamedia-Kommunikationsleiter Christoph Zimmer zwei Gründe: «Erstens verlegen die Zürcher Oberland Medien im Kanton Zürich bereits hervorragende Anzeiger und zweitens stehen für Tamedia grosse Zeitungen und Zeitschriften mit einer breiten Leserschaft im Zentrum.»

Das bestätigte auch Edelmann: «Der Titel passt besser zu unserer regionalen Palette als zum Grosskonzern Tamedia. Wir waren aber nicht die einzigen Bewerber um die Publikation», betonte er.

Tamedia und die Zürcher Oberland Medien pflegen seit Längerem Geschäftsbeziehungen. Tamedia hält 37,6 Prozent am Verlag mit Sitz in Wetzikon. 2011 gründete der Tamedia-Zeitungsverbund Zürcher Regionalzeitungen gemeinsam mit den Zürcher Oberland Medien den Gratisanzeiger «Glattaler». Dieser Titel wurde schliesslich Ende März 2014 von den Zürcher Oberland Medien übernommen. Für eine weitere Vergrösserung des Portfolios sei der Verlag offen, so Edelmann, im Moment sei aber nichts Konkretes absehbar.

Der CEO wird Ende April 2015 nach 19 Jahren in der Geschäftsleitung der Zürcher Oberland Medien pensioniert. Sein Nachfolger Daniel Sigel war bereits in den Entscheidungsprozess für den Kauf des «Winterthurer Stadtanzeigers» und an der Strategie für den neuen Titel beteiligt.

Viel werde aber nicht geändert, so Edelmann: «Der `Winterthurer Stadtanzeiger` ist eine erfolgreiche Wochenzeitung. Im Werbemarkt gibt es aber noch Potential vor allem bei Werbetreibenden im Raum Winterthur. Unsere Erfahrung mit unseren anderen Titeln lässt uns dies vermuten. Wir müssen die Situation aber noch genau analysieren.»

Die Redaktion des «Winterthurer Stadtanzeigers», die aus sechs Personen besteht, wird von der neuen Besitzerin übernommen. Im ersten halben Jahr bleibe die ganze Redaktion am selben Ort, so Edelmann. «Ab 1. Juli wird die Produktion wie Administration und Inserateverkauf dann bei uns in Wetzikon integriert. Der Druck bleibt aber, wie bereits kommuniziert, in Bubenberg bei der Tamedia.»

Während andere kleine Verlage Mühe haben, sich gegen die grössere Konkurrenz durchzusetzen, konnten sich die Zürcher Oberland Medien in ihrer Region behaupten und ihr Portfolio laufend vergrössern. Edelmann hat dafür ein eigenes Rezept: «Man muss in erster Linie an das Potential und an die Zukunft von Printmedien glauben. Wir haben eine gute Ausgangslage in unserem Gebiet. Wir haben nur wenig Mitbewerber und können daher relativ exklusiv berichten. Das bringt einen Nutzen für die Leser und der führt wiederum zum wirtschaftlichen Erfolg. Ich denke, dass dieser zumindest die nächsten fünf bis zehn Jahre anhalten wird», so sein optimistischer Blick in die Zukunft.