Zwei Monate nach dem Rausschmiss von Konzernchef Jean-Marie Messier beginnt beim Medienriesen Vivendi Universal die Konsolidierung. Zeitungstitel und Internetbeteiligungen werden verkauft. Der weltgrösste Mobilfunkkonzern Vodafone gab am Freitag bekannt, dass er die Vivendi-Anteile am europäischen Internet-Portal Vizzavi für 142,7 Millionen Euro vollständig übernommen habe. Kurz darauf erklärte Vivendi in Paris, dass das Wochenmagazin «L`Express» und eine ganze Reihe anderer Printmedien «für mehr als 300 Millionen Euro» an den «Figaro»-Verleger Socpress verkauft wurden. Aber der grösste Deal steht noch bevor: Nach Informationen der «Financial Times» könnte Vivendi das US-Verlagshaus Houghton Mifflin für bis zu zwei Milliarden Euro an die US-Gruppe Blackstone and Thomas H. Lee abstossen.
Der Messier-Nachfolger und bisherige Vize-Aufsichtsratschef des deutsch-französischen Pharmakonzerns Aventis, Jean-René Fourtou, hatte nach seiner Einsetzung Anfang Juli erklärt, Vivendi müsse sich wegen seiner hohen Schulden umgehend von Konzernteilen trennen. Dabei will der Konzern offenbar in Kauf nehmen, dass Milliarden-Investitionen abgeschrieben werden. In das Anfang 2000 gegründete Internet-Portal Vizzavi hatten Vodafone und Vivendi, die jeweils 50 Prozent der Anteile hielten, jeweils rund eine Milliarde Euro investiert. Mehr dazu: Vivendi will Verlagsbereich abstossen und Vivendi will Vermögenswerte von 10 Mrd. Euro verkaufen
Freitag
30.08.2002