Seit der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine die Energieversorgung Europas durcheinandergebracht hat, sorgt sich auch die Schweiz um einen möglichen Strommangel.
Soweit gekommen ist es zwar noch nicht. Aber für den Fall der Fälle hat der Bundesrat nun eine Verordnung in die Vernehmlassung geschickt, in der er aufzeigt, wo der Stromhahn als Erstes zugedreht werden würde.
In der ersten Phase würden die hohen Mobilfunk-Frequenzbänder abgeschaltet und grosse Datenmengen nur noch verzögert übertragen. Der zweite Schritt beträfe die mittleren Mobilfunk-Frequenzbänder. In der dritten Stufe schliesslich würden zehn Prozent der Makro-Antennenstandorte abgeschaltet, wie aus dem am Mittwoch publizierten Entwurf hervorgeht.
Doch die Eingriffe gingen noch weiter: «Vorgängig zur ersten Stufe ist vorgesehen, gewisse Websites zu sperren. Von dieser Sperre betroffen wären viel genutzte Plattformen, darunter für soziale Medien, Videos und Musik», heisst es weiter aus Bern.
Insgesamt würden die Massnahmen die Datenübertragung also erschweren. Es könnte zu längeren Wartezeiten oder fehlenden Datenverbindungen kommen, was zum Beispiel bei Bezahlterminals oder Authentifizierungen stören würde.
Die Vernehmlassung für den Entwurf der «Verordnung über Massnahmen zur Senkung des Verbrauchs von elektrischer Energie im Mobilfunk» dauert bis zum 21. Mai 2024.
Es ist die zweite Vernehmlassung zu einer Branchenlösung. Im Herbst 2023 war ein Vorschlag in der Vernehmlassung, der es ermöglichen würde, dass der öffentliche Verkehr und der Güterverkehr auf der Schiene in einer Strommangellage ihren Grundauftrag zumindest teilweise weiter erfüllen können.