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Samstag
13.10.2007

Zehntausende sind nicht mehr im Telefonbuch registriert und nur noch über das Handy erreichbar. Jetzt reagiere die Swisscom auf diesen Trend, sich nicht mehr im Telefonbuch eintragen zu lassen. Die nicht eingetragenen Nummern können ab nächsten Montag über den Auskunftsdienst (1811) erfragt werden, wie einem Bericht des «Tages-Anzeigers» (TA) vom Samstag zu entnehmen ist. Vor der Liberalisierung des Telefonmarktes 1998 war die Welt noch in Ordnung: Jeder, mit Ausnahme einiger VIPs, stand mit Name, Adresse und Nummer im Telefonbuch. Mittlerweile ist nur noch verzeichnet, wer will.

In Band 21, der die Stadt Zürich abdeckt, hat die neue Regelung ihre Spuren hinterlassen. Waren 1991 gut 312 000 Anschlüsse aufgelistet, seien es aktuell noch knapp 237 000 Privat- und Geschäftseinträge. Das gleiche Bild beim Provider Cablecom, mit 260 000 Telefonkunden die Nummer zwei im Schweizer Markt. Wer zur Cablecom wechsle, finde auf dem Vertrag eine Option, seine Angaben aus dem Telefonbuch streichen zu lassen. «Etwas weniger als zehn Prozent machen von dieser Möglichkeit Gebrauch», erklärte Cablecom-Sprecher Hans-Peter Nehmer gegenüber dem TA.

Die Gründe für diesen Rückzug in die Anonymität seien nicht genau bekannt. «Viele Leute möchten nicht mit Werbeanrufen belästigt werden», vermutet Martin Lüthi, Pressesprecher von Swisscom Directories. Dazu komme die grosse Verbreitung der Handys. Fast jeder verfüge heute über ein Mobiltelefon. Zudem seien die Gesprächsgebühren in den vergangenen Jahren stark gesunken. Das hat dazu geführt, dass immer mehr Menschen auch zu Hause nur noch mit dem Natel telefonieren.