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Dienstag
18.02.2003

Sollte es zum Krieg gegen den Irak kommen, kann dieser zu Hause in der warmen Stube live in der ganzen Welt hautnah mitverfolgt werden. Denn zum ersten Mal seit dem Zweiten Weltkrieg erlaubt die US-Army den Journalisten, von der Front zu berichten. Damals begleiteten rund 40 Journalisten den D-Day, diesmal werden es gegen 500 Journalisten sein, die von der vordersten Front berichten, darunter rund 100 von Nicht-US-Medien, wie die «New York Times» am Dienstag schrieb. Ihnen soll erlaubt werden, zu bestimmten Zeiten Truppen begleiten zu können. Bereits hat das Pentagon 232 Journalisten in ihren «Krieg-Camps» auf die Berichterstattung wärhend eines Krieges vorbereiten.

Die enge Anbindung an die US-Army hat allerdings ihren Preis: Das Pentagon sagt, was gesagt werden darf. So ist es beispielsweise verboten, über künftige, verschobene oder gestrichene Operationen zu berichten. Zudem dürfen Zeitpunkt und Ort einer militärischen Aktion sowie deren Resultat nur in «allgemeinen Worten» beschrieben werden. Bereits gibt es erste US-Journalisten, die ihre Bedenken gegenüber diesen Regeln des Pentagons geäussert haben: CBS-Anchorman Dan Rather kritisierte in der «NYT», es werde wohl sehr schwer sein, überhaupt etwas anderes auszustrahlen, als das was das Pentagon will.

Den Journalisten soll es, anderes als im zweiten Weltkrieg oder in Vietnam, verboten sein, Waffen zu tragen oder eigene Autos zu fahren. Ihre kugelsicheren Westen müssen sie selbst kaufen, dafür stellt ihnen die Armee sogenannte NBC-Ausrüstung gegen nukleare und biologische Attacken zur Verfügung. Und ebenso sorgt das Militär für Unterkunft, Verpflegung und Transport.