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Donnerstag
10.10.2002

Israel hat einen Reuters-Journalisten freigelassen, der fünf Monate lang ohne Anklage im Gefängnis gesessen hatte. Ein Fotograf von Agence France Presse und ein Reporter von El Kuds befinden sich weiter in Haft. «Ich bin frei. Es ist gut, wieder draussen zu sein» sagte der palästinensische Kameramann Jussry al Jamal am Donnerstag in einem Telefongespräch von Kalandia aus. An diesem Kontrollpunkt zwischen Ramallah im Westjordanland und Jerusalem hatte die israelische Armee den Reuters-Mitarbeiter freigelassen. Jamal war seit April zusammen mit einem Fotografen der französischen Nachrichtenagentur Agence France-Presse (AFP) und einem Reporter der palästinensischen Zeitung El Kuds fesgehalten worden. Ein AFP-Vertreter in Jerusalem sagte, der Fotograf Hussam Abu Alan sei noch immer in israelischem Gewahrsam. Sein Fall solle Ende des Monats vor einem Militärtribunal behandelt werden. Über das Schicksal des Zeitungsreporters Kamel Jbeil gab es keine Informationen. Die israelischen Behörden warfen den Journalisten vor, sie hätten Kontakt zu militanten Palästinenser-Gruppen gehabt. Die Behörden legten aber öffentlich weder Einzelheiten, noch Beweise vor. Die drei Journalisten wurden zusammen mit Hunderten Palästinensern in überfüllten Zelten in einem Gefangenenlager festgehalten. Menschenrechtsgruppen hatten die Bedingungen dort kritisiert.