Die Sendung «Einstein» vom 1. Juni 2023 widmete sich dem Thema Sprache. Sie untersuchte den Ursprung und die Zukunft der menschlichen Sprache. Ein Beanstander beklagt jetzt, dass das Schweizer Radio und Fernsehen (SRF) das Thema nicht angemessen behandelt habe. Redaktion und Ombudsleute sind anderer Meinung.
Der Beanstander findet konkret, dass die Sendung einen geringen Wissenschaftsgehalt habe. Es würden Fragen gestellt und nicht beantwortet.
«Zudem stört der Zuschauer sich an ‚technischem Drum und Dran‘, an ‚unnötigen Gags‘ und am Zeigen der eigenen Befindlichkeit des Moderators. Ebenso habe die künstliche Intelligenz einen zu grossen Raum eingenommen und solle separat behandelt werden», so die Medienmitteilung der Ombudsstelle der SRG-Deutschschweiz.
Weiter heisst es: «Im Zentrum der beanstandeten Sendung habe die Nationalfonds-Studie ‚Evolving Language‘ gestanden, so die Redaktion. Diese Studie verbinde verschiedene Fachrichtungen wie Naturwissenschaft, Geisteswissenschaft, Computerwissenschaft, Sozialwissenschaft et cetera und erforsche Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft der Sprache. Ziel sei gewesen, dem Publikum einen spannenden und unterhaltsamen Einblick in dieses weltweit einzigartige Forschungsprojekt zu geben». So laute die abschliessende Begründung der Redaktion.
Die Ombudsleute stellen fest, dass der Beanstander vor allem die Machart der Sendung und den gewählten Fokus kritisiert und nicht eigentliche Fehler und damit Verstösse gegen die Sachgerechtigkeit. Sie verweisen auf die gesetzlich garantierte Programmautonomie. Ihr zufolge sind die Redaktionen frei in der Gestaltung, inhaltlichen Bearbeitung und Darstellung ihrer Sendungen.
Die Kritik des Beanstanders berücksichtige nicht, dass der Fokus der Sendung, wie in der redaktionellen Stellungnahme ausgeführt, auf dem Nationalfonds-Projekt «Evolving Language» gelegen habe.