Vor dem britischen Untersuchungsausschuss zur Aufklärung der Kelly-Affäre hat der BBC-Journalist Andrew Gilligan am Dienstag schwere Vorwürfe gegen einen der engsten Berater von Premierminister Tony Blair erhoben. Unter Berufung auf seine Notizen sagte Gilligan, der Waffenexperte David Kelly habe ihm gegenüber im Mai Blairs Kommunikationschef Alistair Campbell beschuldigt, ein Dossier über die Massenvernichtungswaffen des Irak wenige Tage vor seiner Veröffentlichung «verändert» zu haben, um es «sexier» zu machen. Der 59-jährige Kelly, ein ehemaliger UNO-Waffeninspektor und Beamter des britischen Verteidigungsministeriums, hatte sich nach Bekanntwerden seines Namens als Quelle des BBC-Berichts am 18. Juli das Leben genommen. Danach hatte Blair die Einsetzung eines Untersuchungsausschusses unter Vorsitz von Lordrichter Brian Hutton veranlasst. Vergleiche Kelly-Dossier: Kritik an BBC ist Ablenkungsmanöver, Clinch Blair-BBC erinnert an Watergate-Affäre
Dienstag
12.08.2003