Content:

Montag
12.11.2012

Generaldirektor der BBC, George Entwistle, ist am Samstag von seinem Posten zurückgetreten. Entwistle zieht die Konsequenzen aus der Berichterstattung über einen Beitrag in der TV-Sendung «Newsnight», in der ein mutmassliches Opfer von Kindsmissbrauch in Wales in den 1970er-Jahren über einen konservativen Politiker spricht. Dessen Name wurde zwar in der Sendung nicht genannt, im Internet kursierte dann aber der Name eines bekannten Konservativen.

Am Freitag wies der Politiker die Anschuldigungen entschieden zurück und drohte der BBC und dem mutmasslichen Opfer mit Klagen, worauf der «Newsnight»-Zeuge seine Aussage zurückzog - mit dem Hinweis, er habe sich bei der Identität des Mannes geirrt. Beide Parteien entschuldigten sich kurz darauf bei dem Politiker.

Nach den «gänzlich ungewöhnlichen Ereignissen der vergangenen Woche» sei er zur Einsicht gelangt, dass die BBC einen anderen Direktor berufen sollte, sagte Generaldirektor George Entwistle am Samstag vor der BBC in London. Er habe sich mit seinem Rücktritt für einen ehrenvollen Schritt entschieden.

In einem Radiointerview der BBC entschuldigte sich Entwistle für den Fernsehbeitrag in «Newsnight»: «Wir hätten nicht einen Film zeigen sollen, der so fundamental falsch gewesen ist. Was hier passiert ist, ist völlig inakzeptabel.»

Bereits die Affäre um den verstorbenen BBC-Moderator Jimmy Savile und die Vorwürfe wegen sexuellen Missbrauchs von Kindern brachten den Sender in Turbulenzen.

Am 4.11.2012: BBC-Missbrauchsskandal zieht Kreise
Am 15.10.2012: Missbrauchsskandal bei der BBC: Heutiger Direktor entschuldigt sich