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Montag
09.05.2016

TV / Radio

Seit zwei Jahren gibt es bei der BBC die Regel, dass keine Comedy-Show mehr ohne Beteiligung einer Frau produziert werden darf. Das hat dazu geführt, dass sich seitdem immer dieselben fünf oder sechs Komikerinnen in den BBC-Studios die Klinke in die Hand geben – weibliche Comediens sind auch in England noch immer in der Minderheit.

Nun hat die BBC eine Ausweitung ihrer Quotenpolitik angekündigt: Im Rahmen einer wunderbar griffig «Diversifizierungs-Massnahmenpaket» genannten Initiative sollen bis 2020 die Hälfte aller Teilnehmer an BBC-Radio- oder Fernsehsendungen Frauen sein. Zudem sollen 50 Prozent der 21 000 Angestellten bis dahin weiblichen Geschlechts sein. Ein Ziel, das zu erreichen nicht allzu schwer sein dürfte, da schon jetzt 48,4 Prozent der Belegschaft Frauen sind; in leitenden Posten sind es 41,3 Prozent.

Die BBC reagierte zudem auf den politischen Druck, auch Minderheiten stärker einzubinden. So sollen künftig 15 Prozent der BBC-Arbeitnehmer einer ethnischen Minderheit angehören, die Quote der Mitarbeiter mit körperlichen Behinderungen soll bei acht Prozent liegen, ebenso die der lesbischen, schwulen, bi-oder transsexuellen Arbeitnehmer.

Apropos Minderheiten: Einen grossen politischen Sieg gab es in London schon: Der Labour-Kandidat Sadiq Khan wurde ja soeben zum ersten muslimischen Bürgermeister Londons gewählt. Das ist doch schon mal ein Anfang!