CSU-Chef Markus Söder fordert von ARD und ZDF mehr Mut zu Selbstbeschränkung.
«Zu ihrem Auftrag gehört in gewissem Umfang Unterhaltung – aber nicht alles. Der Comedian ist bei einem Privatsender genauso gut aufgehoben», sagt Söder in einem Interview mit der «Zeit».
«Man kann sich auch darüber streiten, ob die ARD den hundertsten Degeto-Spielfilm braucht wie ,Glück am Wörthersee‘ oder so ähnlich. Auch bei den Ausgaben für Sportrechte muss es Grenzen geben», so der Ministerpräsident des Freistaats Bayern weiter gegenüber der linksliberalen Tageszeitung.
Derzeit wird in Deutschland über die Reform des öffentlich-rechtlichen Rundfunks verhandelt. Diese Gespräche laufen für Söder in die falsche Richtung: Die Bundesländer würden sich «leider zu viel mit Klein-Klein» beschäftigen «anstatt mit den grossen Herausforderungen: wie wir zum Beispiel gegenüber den globalen Plattformen wie Netflix agieren wollen – und gleichzeitig unsere regionale Vielfalt erhalten».
Söders Fazit: «Es ist leider leichter, den Papst zu wählen, als den Rundfunkstaatsvertrag zu ändern.»
Ausserdem fordert der CSU-Chef auch mehr Meinungspluralismus bei ARD und ZDF: «Als jemand, der sich liberal-konservativ fühlt, sehe ich nicht, dass sich das bürgerliche Spektrum ausreichend angesprochen fühlt.»