Der Deutsche Journalisten-Verband weist den Vorwurf des stellvertretenden bayerischen Ministerpräsidenten Hubert Aiwanger scharf zurück, die Medien nutzten das antisemitische Flugblatt aus seiner Jugend für eine politische Kamapagne gegen ihn.
Die «Süddeutsche Zeitung» hatte als Erste über das judenfeindliche Flugblatt berichtet. Gemäss Hubert Aiwanger verfolge sie die Agenda, seine Partei der Freien Wähler zugunsten der Grünen aus der Regierung zu verdrängen. Im Interview mit der «Welt» sagte er, dass dahinter das Ziel stecke, ihn «massiv zu beschädigen und politisch zu vernichten».
Der Bundesvorsitzende des Deutschen Journalisten-Verbands Frank Überall sieht in den Vorhaltungen «kruden Unsinn, mit dem Hubert Aiwanger bei den Verschwörungsideologen andockt». Überall weist darauf hin, dass es Aufgabe der Journalistinnen und Journalisten sei, kritisch über das politische Spitzenpersonal zu berichten, «auch wenn das den Damen und Herren Politikern nicht gefällt».
Es gehe die Menschen eine Menge an, ob ein Politiker in seinem Leben vielleicht eine Nähe zum Antisemitismus gehabt habe. Daraus einen Kampagnenvorwurf zu stricken, sei ungerechtfertigt. Hubert Aiwanger solle vielmehr aktiv zur Aufklärung der Vorwürfe beitragen.