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Montag
06.12.2010

Die Bauer Media Gruppe kündigt die Mitgliedschaft im Fachbereich Publikumszeitschriften im Verband Deutscher Zeitschriftenverleger (VDZ). Auslöser war eine Pressemitteilung des Verbandes zur Marketingkampagne der Bauer Media Group im Lebensmitteleinzelhandel. Die Stellungnahme des VDZ wurde als «gezielte Geschäftsschädigung» empfunden. Der VDZ habe ohne sachlichen Grund in den Wettbewerb eingegriffen und die Bauer Media Group in der Öffentlichkeit diskreditiert. Unter den gegebenen Umständen sehe die Gruppe keine Grundlage für eine vertrauensvolle Zusammenarbeit.

Der Verband hatte bemängelt, dass die Öffentlichkeitskampagne der Bauer Vertriebs KG den Eindruck erwecke, als befände sich das Pressesortiment im Einzelhandel in einem generell schlechten und für den Einzelhändler unattraktiven Zustand. Dies, nachdem die Bauer Media Group im November in einer Pressemitteilung mitteilte, dass Marktleiter mit der derzeitigen Situation am Presseregal unzufrieden seien. «Ich sehe es als Aufgabe des Grossisten, das Presseregal aufgeräumter zu gestalten», sagte Edeka-Kaufmann Volker Bergmann. «Immerhin liegen ihm auch die tatsächlichen Abverkaufs- und Umsatzzahlen vor.»

Wolfgang Fürstner, der Hauptgeschäftsführer des VDZ, betonte in einer Stellungnahme allerdings, dass die Hand der Verlagsgemeinschaft ausgestreckt bleibe. «Ich bin nicht ohne Vertrauen, dass wir wieder eine Brücke zu Bauer gebaut bekommen», äusserte sich auch Manfred Braun, der Sprecher des Vorstandes im Bereich Publikumszeitschriften. «Das setzt aber voraus, dass uns Sachfragen im Verband nicht trennen. Alle benötigen die Bereitschaft, diese untereinander zu diskutieren, und zu einer Lösung zu streben.»

Die Bauer Media Group zieht sich nur aus dem Fachbereich Publikumszeitschriften zurück, im Landesverband der Zeitschriftenverleger verbleibt das Unternehmen hingegen.