Die ganze Medienbranche klagt. Nicht so die deutsche Bauer Media Group aus Hamburg. Sie stellt weitere Zukäufe in Aussicht. «Dort, wo wir im Moment eine starke Position haben, würden wir unser Portfolio durchaus noch durch Printzukäufe abrunden», sagte Verlagschefin Yvonne Bauer dem «manager magazin». «Ansonsten stehen das Digitale und das Radio im Mittelpunkt», ergänzte Bauer.
Bauer ist vor Burda, der Bertelsmann-Tochter Gruner+Jahr und der Essener Funke-Gruppe der grösste deutsche Zeitschriftenverlag. Zum Gewinn macht Bauer traditionell keine Angaben.
Yvonne Bauer versicherte jedoch, dieser sei stabil, auch im krisengeschüttelten Zeitschriftengeschäft: «Wir haben unsere Rentabilität bei den Zeitschriften trotz der Rückgänge in den vergangenen Jahren weitgehend halten können», so Bauer. Sie sehe noch eine Menge Möglichkeiten, die Profitabilität durch weitere Effizienzmassnahmen auszubauen.
Bauer macht immer noch fast drei Viertel seines Geschäfts mit Gedrucktem. Zu den Umsatzbringern gehören Zeitschriften wie «TV14», «Das Neue Blatt» und «Neue Post».
Laut dem «manager magazin» verkauft in Deutschland kein anderes Verlagshaus mehr Zeitschriften als Bauer - laut mm-Recherchen insgesamt 12,4 Millionen Exemplare (Burda: 10,8 Mio., Gruner+Jahr 6,3 Mio., Funke 8,3 Mio.).
Im Jahr 2015 hat die Bauer Media Group 2,32 Milliarden Euro Umsatz gemacht. 2014 hatte die Gruppe noch eine Gesamtumsatzhöhe von 2,263 Milliarden Euro erwirtschaftet.
Yvonne Bauer räumte im Interview weiter ein, dass auch der Verlag die Umsatzrückgänge im Printgeschäft spüre. Dennoch baue der Verlag auf die Zukunft des Printgeschäfts: «Wir gehen fest davon aus, dass das Printgeschäft über viele Jahre noch eine tragende Säule unseres Umsatzes sein wird.»
Yvonne Bauer, zweitjüngste von vier Töchtern des Verlegers Heinz Bauer, hatte die Führung im Verlag vor sechs Jahren übernommen und besitzt inzwischen 85 Prozent der Anteile am Unternehmen.