Die Handwerker auf dem Bau tragen schon bald ein neues Werkzeug auf sich: die ISAB Card. Dieser Baustellenausweis ist Teil des Informationssystems Allianz Bau (ISAB), das am Donnerstag den Medien in Bern vorgestellt worden ist.
13 Arbeitgeberverbände und drei Gewerkschaften wagen gemeinsam eine digitale Offensive, um die Ergebnisse der jährlich rund 10'000 Baustellenkontrollen effizienter nutzen zu können. Die ISAB Card wird bereits ab diesem Monat sukzessive in Umlauf kommen.
«Die Betriebe können die ISAB Card für ihre Arbeitnehmenden bestellen und diese damit ausrüsten. Die Karte ist ein personalisiertes Portal zu Informationen, die nicht nur auf einer in Sekunden geschriebenen Selbstdeklaration der Betriebe basieren, sondern auf real erfolgten Kontrolltätigkeiten», erklärte an der Pressekonferenz ISAB-Vorstandsmitglied Benedikt Koch, Direktor des Schweizerischen Baumeisterverbands. Er zeigte auf, wie genau die neue ISAB Card die Kontrollen auf der Baustelle vereinfacht. «Der aufgedruckte QR-Code gibt Auskunft, ob der Arbeitnehmer bei einem Unternehmen arbeitet, das die Mindestarbeitsbedingungen einhält», so Koch.
«Damit ein Betrieb eine ISAB Card bestellen kann, muss er gewisse Voraussetzungen erfüllen: So dürfen keine Verstösse mit offenen Forderungen aus einer früheren Kontrolle vorliegen. Zwingend ist zudem, dass die zuständige Paritätische Kommission einer Branche und Region explizit für diese Firma die Freigabe für die Ausstellung von Ausweisen erteilt hat», so Koch.
Bestellen können die Bauunternehmen den Baustellenausweis ausschliesslich über das Onlineportal ISAB. Bei den Projektverantwortlichen ist man überzeugt, dass die vor allem handwerklich geschickten Bauleute genug digitales Know-how haben, um mit dem Portal klar zu kommen. «Heutzutage sind digitale Fachkompetenzen auf dem Bau ebenso verbreitet wie traditionelle Arbeitstechniken. Im Zeitalter der Digitalisierung, die auch vor dem Bau nicht Halt macht, gehören Tablets, Drohnen und sonstige digitale Arbeitsgeräte vielerorts schon in gleichem Umfang zum Baustellenalltag wie die Maurerkelle», erklärte Matthias Engel, Mediensprecher des Schweizerischen Baumeisterverbands gegenüber dem Klein Report.
Entsprechend zeigt er sich optimistisch, dass sich auch das Onlineportal ISAB innerhalb kürzester Zeit als neues digitales Arbeitsinstrument auf den Baustellen etabliert - und die dazugehörige ISAB Card ebenso.