74 Angestellte verlieren ihren Arbeitsplatz, wenn der Druckbetrieb der Basler Zeitung Medien (BZM) in Basel wie geplant per Ende März geschlossen und die «Basler Zeitung» (BaZ) bei Tamedia in Zürich gedruckt wird. Der Klein Report hat beim Medienunternehmen nachgefragt, ob die Schliessung alternativlos ist und was den Ausschlag für Tamedia gegeben hat.
«Die jährlichen Verluste in einem hohen einstelligen Millionenbetrag konnten trotz grossen Engagements der Geschäftsleitung und der Belegschaft nicht nachhaltig gestoppt werden. Somit war der Entschluss, die Druckerei zu schliessen, nicht mehr zu vermeiden», erklärte BaZ-Kommunikationsleiter Roger Berger am Mittwoch auf Nachfrage des Klein Reports.
Auf die Frage nach möglichen Alternativen zur Schliessung verwies Berger auf das Konsultationsverfahren: «Bis zum definitiven Entscheid läuft nun noch das Mitwirkungsverfahren, in dem die Mitarbeiter die Möglichkeit haben, Vorschläge zu machen, wie die Druckerei zu retten wäre. Wobei diese Chance wohl klein ist.»
Ob bisher Verhandlungen über ein mögliches Management-Buy-out stattgefunden haben, wollte der Klein Report wissen. Berger: «Es wurden verschiedenste Möglichkeiten geprüft, die Druckerei kostendeckend weiterzuführen. Sollte die Personalkommission einen solchen Vorschlag im Rahmen des Konsultationsverfahrens machen, würde er selbstverständlich geprüft.» Es sei jedoch nur schwer vorstellbar, so Berger, wie das finanziert werden sollte.
Zur Forderung der Gewerkschaft Syndicom, die Schliessung aufzuschieben, um Alternativen eine «echte Chance» zu geben, blieb der BaZ-Sprecher gegenüber dem Klein Report vage: «Das Gesetz schreibt bei Massenentlassungen vor, dass die Mitarbeitenden sowie deren Vertreter im Rahmen eines Mitwirkungsverfahrens die Möglichkeit erhalten, die Entscheide des Unternehmens zu hinterfragen, Einsicht in alle zweckdienlichen Unterlagen zu erlangen und Vorschläge für die Linderung oder Aufhebung einzelner oder aller Massnahmen vorzulegen.» Das Unternehmen sei verpflichtet, die Vorschläge zu prüfen und dazu Stellung zu nehmen.
Bei der Vergabe des Druckauftrags der «Basler Zeitung» habe die BZM mit allen grossen Zeitungsdruckereien der Schweiz verhandelt. Wegen der guten Konditionen - «gerade auch für einen Teil der Mitarbeitenden» - habe sich das Unternehmen für Tamedia entschieden, erklärte der Kommunikationsleiter.
Gewappnet ist man in Basel auch für den Fall einer Arbeitsniederlegung in der Druckerei: «Es gibt selbstverständlich einen Notfallplan, über dessen Inhalt wir aus naheliegenden Gründen keine Auskunft erteilen», so Roger Berger gegenüber dem Klein Report.