Die Stadt Basel erhält kein Multiplexkino: Dem von den einheimischen Stararchitekten Herzog und de Meuron entworfenen 35-Millionen-Projekt wurde in einer Referendumgsabstimmung mit 36462 Nein zu 16812 Ja eine Abfuhr erteilt. Zu entscheiden hatte der Souverän nicht über das Projekt an sich, sondern über die vom Parlament bewilligte Inanspruchnahme von öffentlichem Grund für das Vorhaben sowie einen Kredit von 13,6 Mio. Fr. für staatliche Vorleistungen. Das Geld wäre grösstenteils für die Verlegung einer Tramwendeschlaufe verwendet worden. Die Verwendung von Steuergeldern für ein privates Vorhaben war einer der Hauptkritikpunkte der Gegnerschaft. Diese bestand aus der SVP und einem links-grünen Referendumskomitee. Das Multiplex mit zehn Sälen für 2500 Personen wurde zudem als «überdimensionierter Klotz» bekämpft, der eine Trennwand zwischen der Innenstadt und dem Zoologischen Garten bilde.
Die Befürworter hatten sich dagegen vom Multiplexkino eine städtebauliche Aufwertung der heute wenig einladenden Heuwaage versprochen. Vergeblich wiesen sie zudem darauf hin, dass die finanziellen Vorleistungen des Kantons in Form eines jährlichen Baurechtszinses von 544000 Fr. in die Staatskasse zurückflössen. Die Cinédrom AG gab am Sonntagabend in einem Communiqué ihrer Enttäuschung über die Ablehnung der Vorlage Ausdruck. Die Gegner hätten erfolgreich den «unwahren Eindruck» erwecken können, dass den Investoren Geschenke aus der Staatskasse gemacht würden.
Vielleicht gehen die Basler lieber an ein Spiel des geliebten FCB als ins Kino. Lesen Sie auch: Zwei neue Multiplex-Kinos für die Schweiz
Sonntag
16.11.2003