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Sonntag
12.09.2010

Ab Donnerstag findet im Stadtkino Basel die dritte Ausgabe des internationalen Kurzfilmfestivals «look&roll» statt. Bereits heute Montag ist im Burgfelderhof eine Retrospektive mit Filmen aus den Festivaljahren 2006 und 2008 zu sehen. Im Mittelpunkt sämtlicher Filme steht das Leben mit Behinderungen. 21 Beiträge aus 13 Ländern konkurrieren um Preisgelder in Höhe von 11 000 Franken. Die Preisträger werden einerseits vom Publikum, andererseits von einer internationalen Jury ermittelt. look&roll will authentische Filme profitieren, die positive Rollenmodelle und Lebensformen zeigen, zentrale Fragen aufwerfen und viel Stoff für Diskussionen bieten. Zahlreiche Filmschaffende stehen dem Publikum nach den Vorführungen für Fragen zur Verfügung.

Bereits am Montag findet zum Auftakt des Festivals eine Veranstaltung des Bürgerspitals Basel statt. Die besten Beiträge von look&roll 2006 und 2008 werden im Burgfelderhof um 17.00 Uhr und 19.00 Uhr in zwei Programmen gezeigt.

Für den eigentlichen Eröffnungsabend vom Donnerstag, 16. September, 19.30 Uhr hat sich Hiroshi Tsukada aus Japan angekündigt, der in einem der Festivalbeiträge porträtiert wurde. Er lebt seit rund 30 Jahren mit ALS, einer chronischen Störung des zentralen Nervensystems, die in den meisten Fällen innerhalb weniger Jahre zum Tod führt. Tsukada kann nur noch mit den Augen kommunizieren und lebt bewegungsunfähig im Rollstuhl. Die ALS-Vereinigung Schweiz nimmt am Sonntag, 19. September, um 13.30 Uhr seinen Besuch zum Anlass, ein Podiumsgespräch zu organisieren. Nach der Vorführung des Films im grossen Saal des Begegnungszentrums Union in Basel diskutieren ALS-Patienten und Fachleute die Bedürfnisse von Betroffenen und den aktuellen Wissensstand.

Ein weiterer Höhepunkt ist die Vorführung des Dokumentarfilms «Verbotene Sprache» über den gehörlosen Bühnenkünstler Rolf Lanicca, seine Ablehnung von Cochleaimplantaten und seinen Kampf für eine Anerkennung der Gehörlosenkultur. Nach der Vorführung am Samstag, 18. September, um 19.30 Uhr, diskutiert er mit dem CI-Träger Ruben Rod über persönliche Bedürfnisse, Gebärdensprache und die Gehörlosenkultur.

Seinen Abschluss findet look&roll 2010 mit der Preisverleihung im Stadtkino Basel. In Anwesenheit der Jury und internationaler Gäste werden am Sonntag, 19. September, um 19.30 Uhr, die Siegerfilme prämiert und anschliessend noch einmal vorgeführt.

Alle Veranstaltungen finden an rollstuhlgängigen Orten statt. Veranstaltungen im Stadtkino Basel werden durch technische Hilfsmittel auch für Gäste mit Sinnesbehinderungen erschlossen: Live-Audiodeskription, Induktionsschleife, Untertitelung für Gehörlose und Gebärdendolmetscher stehen ebenso zur Verfügung wie Hilfspersonal für Assistenzdienste.