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Freitag
26.11.2010

Zwei mit WDR-Beteiligung produzierte Radio-Features werden am Freitagabend in Basel mit dem angesehenen «featurepreis 10» der Stiftung Radio Basel ausgezeichnet. Zum Sieger kürte die Jury das WDR-Feature «Der Fall des Chirurgen Broelsch - Ein Lehrstück über Medizin und Macht» von Martina Keller. Darin geht es um den aufsehenerregenden, monatelangen Prozess gegen den prominenten Mediziner Christoph Broelsch, Pionier der Lebertransplantation.

Broelsch wurde im März 2010 in erster Instanz wegen Bestechlichkeit, Nötigung, Betrug und Steuerhinterziehung verurteilt; er soll todkranken Krebspatienten Spenden für die Essener Uniklinik abgenötigt haben. Die Jury würdigte das Feature als ein «Stück investigativen Journalismus» im Dienste der Schwächeren, der Patienten. Die Auszeichnung ist mit umgerechnet 6000 Euro dotiert. Die Redaktion hatte Dorothea Runge.

Den zweiten Platz belegt das Feature «Verkauft. Wie Ayub, Akhdar, Ahmed und Abu Bakr im Gefangenenlager Guantánamo Bay landeten» von Christian Lerch. Geschildert wird das Schicksal von vier uigurischen Männern, die aus ihrer Heimat in der westchinesischen Provinz Xinjiang flüchten, auf mysteriöse Weise an die US-Armee «verkauft» und ohne Prozess ins US-Gefangenenlager Guantánamo Bay gesteckt werden. Die Produktion von ORF, WDR und SWR wurde am 14. März 2010 von WDR 5 gesendet. Der zweite Preis ist mit umgerechnet 3000 Euro dotiert.