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Montag
01.11.2010

Mittlerweile ist man nicht einmal mehr auf dem Dach der Welt vor Handyanrufen sicher. Der nepalesische Netzbetreiber Ncell in Katmandu hat auf rund 5200 Metern Höhe im und um das Basislager des Mount Everest Sendemasten aufgestellt, die den Bergsteigern bis zum letzten Teil ihres Aufstiegs nicht nur das Telefonieren, sondern auch den Internetzugang ermöglichen. So können sie beispielsweise Freunde und Verwandte über Twitter-Meldungen über ihre Erfolge informieren und direkt ein aktuelles Foto hinterherschicken. Bislang war das nur mit teuren und schweren Satellitentelefonen möglich, wie auf «Spiegel Online» zu erfahren ist.

Die Reaktionen seien gemischt: «Ich glaube, es hat seine guten und seine schlechten Seiten, aber letztendlich war es unvermeidlich», erklärte der Bergsteiger Ed Viesturs. Der 51-Jährige hat den Everest bereits sieben Mal bestiegen. Doch die neue Technologie sei nichts für ihn, sagte er. «Aber ich kann mir vorstellen, dass eine neuere Generation sagt: Immer her damit. Ich bin da etwas altmodisch», so der Bergsteiger, der bereits die 14 höchsten Gipfel der Welt erklommen hat.

Ncell ist ein Tochterunternehmen des schwedischen Netzbetreibers TeliaSonera und hat am Everest sieben Sendemasten aufgestellt. Jedes Jahr besuchen Tausende Touristen das Basislager und einige Hundert treten auch den Aufstieg zum Gipfel an. Das nördliche, in Tibet gelegene Camp hat bereits seit Jahren Mobilfunk; nur eben das auf der nepalesischen Seite nicht.