Die veränderte Aktionariatsstruktur bei der Affichage Holding (APG) bringt nun auch Arbeit für die eidgenössische Bankenkommission (EBK) mit sich.
Die EBK bestätigte gegenüber dem Klein Report, dass sie «zurzeit am Abklären ist wegen allfälliger Verletzung der Meldepflicht (Offenlegung von Beteiligungen) in Titeln von Affichage». Nachdem die belgische Compagnie Nationale à Portefeuille (CNP) am Abend des 23. April bekannt gegeben hatte, dass sie 25,3 Prozent am Schweizer Aussenwerbekonzern besitzt, ist hinter den Kulissen der Teufel los.
Der Financier Albert Frère (81), Besitzer der CNP, hat Aktien zusammengekauft, wobei unklar ist, welche oder welcher Verkäufer beim börsenkotierten Unternehmen die Meldepflicht bei 5 Prozent mitssachtet hat. Das Stimmrecht ist statuarisch auf 5 Prozent begrenzt.
Der zweite Grossaktionär, der französische Aussenwerbekonzern JCDecaux SA, besitzt seit längerem 30 Prozent der Affichage und müsste bei einer Aktie mehr ein öffentliches Übernahmeangebot präsentieren. Ein weiteres Aktienpaket halten Béatrice und Paul-Henry Binz, Grisobi Holding SA, im schweizerischen Bulle, mit 6,02 Prozent, wie auf der Webseite der Affichage (3. Juni) nachzulesen ist. Am 23. April hatte die US-Anlagegesellschaft Arnhold & S. Bleichroeder Advisers ordnungsgerecht mitgeteilt, sie habe ihren Anteil auf weniger als 5 Prozent abgebaut. Zuletzt hatte sie 5 Prozent gehalten.
An der Generalversammlung der Affichage am 24. Mai im Royal Manotel in Genf war nebst Verwaltungsratsmitglied Jean-François Decaux auch Dominique Biedermann, Direktor der Ethos Stiftung in Genf, anwesend.
Denn nebst den nicht gemeldeten Aktienverschiebungen interessieren zurzeit die goldenen Fallschirme, die bei einzelnen APG-Führungsmitgliedern bestehen oder im Gespräch sind.