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Mittwoch
08.07.2009

Über die Qualität von Radio- und Fernsehsendern soll vermehrt auch ein öffentlicher Diskurs stattfinden. Dies hat Martin Dumermuth, Direktor des Bundesamts für Kommunikation (Bakom), am Mittwoch vor den Medien in Biel angeregt. Allgemein ist das Rundfunkpublikum laut einer Befragung mit dem Angebot recht zufrieden.

Ziel des Bakom als Aufsichtsbehörde sei es nicht, Zensuren zu verteilen, sagte Dumermuth im Rahmen der Jahresmedienkonferenz. Überhaupt brauche es angesichts der Medien- und Meinungsfreiheit in diesem Bereich eine viel grössere Zurückhaltung bezüglich staatlicher Eingriffe und Kontrollen. Letztlich, so zeigte sich Dumermuth überzeugt, könnten aber nur die Akteure Qualität garantieren. Der Bakom-Direktor forderte die Verantwortlichen der Radio- und TV-Sender deshalb auch zur Selbstregulation auf.

Allgemein ist das Publikum mit den Programmen des öffentlichen und privaten Rundfunks recht zufrieden. Dies zeigen Resultate einer Publikumsbefragung, die das Institut für Publizistikwissenschaft und Medienforschung der Universität Zürich im Auftrag des Bakom durchgeführt hat. Gute Noten erhielten vor allem die Radiosender, wobei die Lokalradios mit 70 Prozent eine leicht höhere Zufriedenheitsrate als die SRG-Programme mit 68 Prozent erreichten. Während bei den privaten Anbietern insbesondere die lokal-regionale Berichterstattung geschätzt wird, wurde bei den SRG-Programmen das Informationsangebot aus Politik, Wirtschaft und Kultur sowie die Professionalität hoch bewertet.

Beim Fernsehen schnitten die privaten Anbieter deutlich schlechter ab. Mit deren Programmen zeigte sich nur gut die Hälfte der insgesamt 3000 Befragten ziemlich oder sehr zufrieden. Das Privatfernsehen erzielte den niedrigsten Unterhaltungswert und wurde auch bezüglich Programmausgewogenheit und Professionalität schlecht bewertet. Die Zufriedenheit beträgt bei den SRG-Programmen 63 Prozent, wobei auch hier der Unterhaltungswert unterdurchschnittlich bewertet wurde.