Mit ihrem Joint Venture wollen die AZ Medien und die Regionalmedien der NZZ eine gemeinsame nationale Fernsehstrategie fahren. Langfristiges Ziel des designierten VR-Präsidenten Peter Wanner ist es dabei, «die nationalen Sender um ein Nachrichtenformat zu erweitern».
Über weitere konkrete Punkte der TV-Strategie machte Wanner im «NZZ am Sonntag»-Doppelinterview mit Etienne Jornod, Verwaltungsratspräsident der NZZ-Mediengruppe, nur vage Angaben. So wolle man mit den Sendern TV24, TV25 und den regionalen Sendern wachsen, umschrieb Wanner den Fahrplan im Fernsehbereich schwammig.
Deutlich auskunftsfreudiger zeigte er sich hingegen bei der Frage, ob sich das Joint Venture zwischen den AZ Medien und den NZZ-Regionalmedien vom Modell der Konkurrentin Tamedia unterscheide.
«Ich sehe einen wesentlichen Unterschied. Tamedia liefert denselben Mantelteil Zeitungen, die im gleichen Gebiet erscheinen, im Kanton Zürich und im Kanton Bern. Wir verlegen Zeitungen, die in verschiedenen Gebieten erscheinen und keine Doppelleser haben», so Wanner.
Die Produktion eines gemeinsamen Mantels für Ausland, Inland, Wirtschaft, Kultur und Sport allein gebe noch keinen Einheitsbrei. «Die Chefredaktoren der einzelnen Blätter werden nach wie vor eigene Akzente setzen, eigene Kommentare schreiben und die Frontseite umgestalten können», wird der VR-Präsident der AZ-Medien weiter zitiert.
Verbunden mit einem solchen Mantel wäre auch die Einrichtung einer Zentralredaktion und der Abbau von Stellen, dessen Umfang Peter Wanner im Interview nicht bezifferte. Es sei jedoch klar, dass der Abbau weitgehend über die natürliche Fluktuation erfolgen solle. Zu möglichen Entlassungen sagte er: «Entlassungen kann ich nicht ausschliessen. Aber wenn man Zeit hat, kann man es über die Fluktuation lösen.»