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Donnerstag
19.09.2024

Medien / Publizistik

Axel-Springer-Neubau in Berlin: Friede Springer und Mathias Döpfner halten künftig zusammen fast 98 Prozent des Medienunternehmens... (Bild © Wikipedia)

Axel-Springer-Neubau in Berlin: Friede Springer und Mathias Döpfner halten künftig zusammen fast 98 Prozent des Medienunternehmens... (Bild © Wikipedia)

Grossumbau bei Axel Springer: Das Mediengeschäft wird zum Familienunternehmen im Besitz von Friede Springer und Mathias Döpfner. Das Rubrikengeschäft wird abgespalten und zu einem eigenständigen Unternehmen mit KKR und CPP Investments als Mehrheitsaktionären. Der Deal ist aber noch nicht in trockenen Tüchern.

Die am Donnerstag kommunizierte wegweisende Entscheidung sieht vor, die Axel Springer SE als «fokussiertes Medienunternehmen» aufzustellen und die Classifieds-Geschäfte künftig separat zu führen. 

«Die neue Struktur soll alle Geschäftsbereiche optimal für zukünftiges Wachstumspotenzial und Erfolg in ihren jeweiligen Märkten positionieren. Eine endgültige Vereinbarung wird in den kommenden Monaten erwartet», heisst es in einer Mitteilung.

Wenn die Behörden zustimmen, soll die Transaktion im zweiten Quartal 2025 abgeschlossen werden.

In der geplanten neuen Struktur werden die Titel «Bild», «Business Insider», «Politico», «Welt» und die Unternehmen Idealo, Bonial, Morning Brew, Dyn Media, Emarketer sowie das Joint Venture Ringier Axel Springer Polen bei Axel Springer verbleiben. 

Friede Springer und Mathias Döpfner werden gemeinsam knapp 98 Prozent des Unternehmens halten. 

Die restlichen Anteile behält Axel Sven Springer, ein Enkel des Firmengründers. Dies entspricht einem kleineren Teil seiner bisherigen Minderheitsbeteiligung. 

«Damit wird Axel Springer zum ersten Mal seit dem Börsengang im Jahr 1985 ein Familienunternehmen, vollständig in privater Hand», schreibt der Konzern weiter.

The Stepstone Group, Aviv, finanzen.net und Awin werden eigenständige Joint Venture-Unternehmen mit KKR und CPP Investments als Mehrheitsaktionären und Axel Springer als Co-Minderheitsaktionär und einer «wirtschaftlichen Beteiligung der Enkelkinder von Axel Springer. Die genaue Beteiligung der Aktionäre wird im Rahmen einer verbindlichen Vereinbarung noch finalisiert», heisst es weiter.

Die neue Unternehmensstruktur soll es Axel Springer ermöglichen, «die Zukunft des unabhängigen, KI-gestützten Journalismus zu gestalten». 

Als «familiengeführtes Medienunternehmen» werde Axel Springer «schuldenfrei» sein und weiterhin unabhängig von den kurzfristigen Schwankungen der Aktienmärkte agieren können. 

Ganz in trockenen Tüchern ist der Deal noch nicht. «Wir haben nun seit einem Jahr über dieses Vorhaben mit unseren Partnern verhandelt», schreibt Mathias Döpfner, der Vorstandsvorsitzende von Axel Springer, in einer Nachricht an seine Mitarbeitenden, die am Donnerstag veröffentlicht wurde. 

«Wir haben die Transaktion mit dem Aufsichtsrat diskutiert und im Grundsatz beschlossen. Aber wir haben noch keinen rechtsverbindlich unterzeichneten Vertrag und keine Genehmigung der Regulierungsbehörden.»