Framen ist ein Start-up in Frankfurt. Es betreibt eine Internet-Plattform, über welche Werbung auf digitalen Aussenflächen – zum Beispiel in Fitnessstudios, Hotels, Banken, Tankstellen und Einkaufszentren – gebucht werden kann.
Jetzt hat der Axel Springer Verlag die Mehrheit am jungen Unternehmen erworben. Insider sprechen von knapp 100 Millionen Euro, die der Verlag investiert habe.
Das Gründerquartett um Dimitri Gärtner bleibt mit mehr als 40 Prozent beteiligt und führt die operativen Geschäfte weiter. Zu Umsatz und Gewinn sind keine Zahlen öffentlich.
Aktuell beliefert Framen über das Netz rund 3‘500 Bildschirme in 425 deutschen Städten. Dort können die lokalen Partner ihre eigenen Inhalte präsentieren. Mit den von Axel Springer gelieferten Werbevideos erschliessen sie sich eine zusätzliche Einnahmequelle.
Aufgrund laufender Verhandlungen geht Geschäftsführer Gärtner davon aus, dass die Zahl der über die Plattform angesteuerten Monitore in Deutschland bis Februar auf 10‘000 steigen wird.
Auch in der Schweiz werden die Bildschirme wohl früher oder später zu sehen sein. Gemäss Axel Springer will Framen expandieren, zunächst innerhalb Europas, später auch darüber hinaus.
Eine ähnliche Idee funktioniert allerdings in der Schweiz bereits. Die Excom Media in Wädenswil betreibt ein Netzwerk von 500 Grossbildschirmen in Schweizer Drogerien und Apotheken. Über diese grösste POS-Werbeplattform der Branche werden neben zielgerichteten News aus dem Bereich Healthcare & Beauty auch die erlaubte Pharma-Werbung direkt zum Verkaufspunkt gebracht.
Ein anderer Anbieter in der Schweiz ist Neo Advertising aus der TX Group mit zum Beispiel 300 Bildschirmen in mehr als 50 Einkaufszentren oder auch in 450 Convenience-Stores.
Die Vision von Gärtner und seinem Team bei Framen und jetzt neu auch bei Axel Springer will gemäss Mitteilung in diesem Sinne aber breiter sein. Das Ziel sei ein «Internet of Screens». Aktuell arbeiten 15 Spezialisten an der Idee.
Mittelfristig wird die Entwicklung zu einem umfassenden Kommunikationskanal angestrebt. Über die Bildschirme soll dann nicht nur Werbung laufen.
So hat der Springer Verlag von der Deutschen Fussball-Liga ab Saison 2021/2022 die Rechte für die Höhepunkte der Fussball-Bundesliga und der 2. Liga ersteigert. Hier sollen 60 Sekunden lange Videos auch über die Framen-Bildschirme laufen. Dazu kommen Nachrichten in Echtzeit. Möglich sei auch die Präsentation von Kunst und sozialen Projekten.