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Freitag
06.08.2010

Axel Springer hat in der ersten Hälfte dieses Jahres das höchste Halbjahres-Ebitda der Unternehmensgeschichte erzielt. Die Ebitda-Rendite steigt auf 19,1 Prozent. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum verbesserte der Konzern die Profitabilität in allen Segmenten. Laut einer Mitteilung vom Donnerstag profitierte der «Bild»-Herausgeber von Wachstumseffekten im digitalen Geschäft sowie von den antizyklischen Investitionen in seine Marken, die mit ihren starken Marktpositionen die konjunkturelle Belebung im In- und Ausland nutzen konnten.

Zudem steigerten die digitalen Medien ihren Umsatz durch organisches Wachstum und durch Konsolidierungseffekte um rund 66 Prozent und lieferten damit erneut den zweitgrössten Umsatzbeitrag im Konzern. Axel Springer erwirtschaftete erstmals jeden vierten Euro im Ausland.

Auch künftig setzt das Unternehmen auf Auslandexpansion: Ab 1. Juli arbeitet der deutsche Medienkonzern mit dem Schweizer Ringier-Verlag zusammen, womit beide Gesellschaften den Boulevardzeitungs- und Onlinemarkt in Osteuropa gemeinsam bearbeiten wollen. Nicht zuletzt, weil das Kartellamt mit dem Verbot der Übernahme von ProSiebenSat.1 grösseren Zukäufen in Deutschland einen Riegel geschoben hat, muss Springer deshalb seit einiger Zeit verstärkt auf Wachstum im Ausland setzen.

So hätten sich auch vor allem die Landesgesellschaften in der Schweiz, in Polen und in Russland erfreulich entwickelt, schrieb Axel Springer, ohne konkrete Zahlen zu nennen. In der Schweiz gehören unter anderem diverse TV-Programmzeitschriften sowie die «Bilanz», die «Handelszeitung» und der «Beobachter» zum Verlag.

Zwar sank der Konzernüberschuss im ersten Halbjahr auf 170,3 Millionen Euro nach 267,3 Millionen Euro im Vorjahr. Allerdings verdiente Springer damals durch den Verkauf von Regionalzeitungen an die Madsack-Gruppe über 300 Millionen. Der um wesentliche nicht-operative Effekte bereinigte Konzernüberschuss hat sich nach Angaben von Springer auf 146,6 Millionen Euro nahezu verdoppelt.